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AUFRUF DES IWC*) ZUR NORMALISIERUNG
DER BEZIEHUNGEN ZUR NEUEN
PALÄSTINENSISCHEN REGIERUNG
,

22. März 2007

 

 Der IWC sieht die Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung als

einen bedeutenden  positiven Schritt nach vorne. Diese Regierung, eine

Koalition auf breiter Basis, die aus den verschiedenen parlamentarischen

Gruppierungen der palästinensischen gesetzgebenden Versammlung besteht,

verleiht zahlreichen Meinungen in der palästinensischen Gesellschaft eine

Stimme. Ihr Programm bietet die notwendigen Elemente zur Wiederaufnahme

 von Verhandlungen für einen endgültigen Status und zur Lösung des

israelisch-palästinensischen Konflikts.

 

 Die politische Plattform der Einheitsregierung erklärt deutlich, dass sie

die internationalen Gesetze und alle existierenden Vereinbarungen anerkennt,

die die PLO unterzeichnet hat. Sie bestätigt, dass die PLO bevollmächtigt

ist, Verhandlungen zu führen und sie Präsident Abbas als rechtmäßigem

palästinensischen Verhandlungsführer, die Verhandlungen für Frieden

anvertraut.

 

 Die Einheitsregierung hat ihr Ziel durch eine Lösung definiert, die durch

die Errichtung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967, auf

zwei Staaten beruht, sowie auf der Konsolidierung einer festen Grundlage für

Frieden, Sicherheit und Wohlstand für gegenwärtige und zukünftige

Generationen der gesamten Region. Sie hat nochmals bestätigt, dass die

Beendigung der Besatzung - so wie es die internationale Gemeinschaft

anerkannt hat - eine unerlässliche Voraussetzung zur Lösung des

arabisch-israelischen Konflikts ist. Sie hat ihre Zusage geäußert, mit der

internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um diese Ziele zu

erreichen.

 

 Die neue palästinensische Regierung hat sich auch verbindlich zu einem

umfassenden wechselseitigen Waffenstillstand verpflichtet. Sie hat

angekündigt, dass sie mit allen beteiligten Partnern für die Freilassung von

Gilad Shalit auf der Basis eines Gefangenenaustausches zusammenarbeiten

wird.

 

 Der IWC ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Beziehungen zur

neuen Einheitsregierung umgehend zu normalisieren und die Wiederaufnahme von

Verhandlungen für einen endgültigen Status zur Lösung des

israelisch-palästinensischen Konflikts voranzutreiben. Der Boykott der

vorherigen palästinensische Regierung hat die öffentlichen Einrichtungen

zerstört und die Leistungsfähigkeit der Behörden untergraben, die meisten

Basisdienstleistungen für die palästinensische Gesellschaft durchzuführen.

Die Sanktionen gegen das palästinensische Volk verursachten eine hohe

Arbeitslosenrate und Armut. Die Zivilbevölkerung, besonders Frauen und

Kinder, bezahlen den Preis. Konkrete Verbesserungen müssen auf dem Boden der

Tatsachen getroffen werden, dass sie bedeutsame Schritte in die richtige

Richtung ergeben und ein greifbares Ergebnis zeigen.

 

 Die internationale Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau

größeren Vertrauens und dabei, alle Parteien in die Pflicht zu nehmen,

gemäss ihren erklärten Zusagen die Verhandlungen in gutem Glauben wieder

aufzunehmen.

 

 Ein gerechter und tragfähiger Frieden ist der einzige Weg, um die

Sicherheit für beide Völker und die Region zu gewährleisten. Auch eine

deutliche Mehrheit der israelischen wie auch der  palästinensischen

Bevölkerung unterstützt eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung. Die Bewegung

in Richtung Verhandlungen für einen endgültigen Status müssen unverzüglich

beginnen und alle aufrichtigen Stimmen für Frieden müssen ermächtigt und

verstärkt werden, einschließlich einer starken Vertretung von Frauen. Die

IWC betont, dass jeder realisierbare Friede auf der festen Absicht aller

Beteiligten beruht, Frauenrechte sowie Geschlechtergerechtigkeit zu fördern

und zu sichern.

 

 Jetzt ist der Zeitpunkt für mutige Führungskräfte, Ängste zu überwinden und

sich ans Werk zu machen, um all die problematischen Themen zu lösen. Die

Frauen der IWC zeigen den Weg und bei der aktiven Unterstützung des

politischen Verhandlungsprozesses kann mit ihnen gerechnet werden.

 

 

 *) International Women's Commission for Just and Sustainable

Israeli-Palestinian Peace  (Internationaler Frauenausschuss für einen

gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Israel und Palästina)

 

 Der IWC wurde unter der Schirmherrschaft von UNIFEM (United Nations

Development Fund for Women / Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für

Frauen) in konkreter Anwendung von SCR 1325 (1) gebildet und ist eine

Körperschaft israelischer, palästinensischer und internationaler Frauen, die

für gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Israel und Palästina

arbeiten.

 

 (1) die volle Partizipation von Frauen auf allen Ebenen von

Friedensprozessen

 

 

 Übers.: Tina Salhi

 

 www.fraueninschwarz.at