Israel-Palästina Nahost Konflikt Infos
Juedische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - EJJP Deutschland
Sonntag, 8. April 2007 http://www.ejjp.org/
European Jews for a Just Peace is a
federation consisting of groups from the following countries:
EU Council of Ministers/
President Dr. Angela Merkel/ Rue de la Loi 16/1000 BRUXELLES
Bundeskanzleramt /Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel/ Willy-Brandt-Straße 1/10557 BERLIN
Offener Brief und dringender Appell
Zögern Sie nicht länger!
Erkennen Sie die Regierung der nationalen Einheit von Palästina an.
Sofort
Sehr geehrte Frau Presidentin und Bundeskanzlerin Dr. Merkel,
wir Juden und Jüdinnen, die einem
gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Israel und Palästina verpflichtet
sind, appellieren an Sie sowie an alle Minister und Parlamentarier in der Bundesrepublik
Deutschland und in Europa:
Die unter Vermittlung von König Abdullah zwischen den beiden wichtigen Parteien in den besetzten Gebieten von Palästina erzielte Einigung in Mekka sowie die, unter äußerst schwierigen Bedingungen und harten Kompromissen auf allen Seiten am 17. März d. J. gebildete Regierung eröffnet eine kaum noch für möglich gehaltene Chance für eine Wiederbelebung des Friedensprozesses mit Israel.
Setzen Sie sich für eine rasche
Aufhebung aller ökonomischen,
sozialen und politischen Beschränkungen
ein. Die Zeit ist kostbar. Sie darf nicht vertan werden, soll nicht der Fehler
von 2002 wiederholt werden, als Verhandlungen der Arabischen Liga in Saudi Arabien
so weit gediehen waren, dass im Gegenzug zur Aufhebung der israelischen
Besatzung, nicht nur ein Ende aller Feindseligkeiten zwischen der arabischen
Welt und Israel, sondern überdies die Anerkennung des Staats Israel durch die
arabischen Nachbarstaaten möglich gewesen wäre.
Bekanntlich geht der Sieg der Hamas bei den Wahlen vom 20. Januar 2006 nicht nur auf die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Korruption und dem Führungsstil der vormaligen Regierung zurück.
Die Enttäuschung über die leeren
Versprechen Israels aber auch über die internationale Völkergemeinschaft, die
der Militärbesatzung der von Israel im Krieg vom 5. Juni 1967 eingenommenen
Gebiete, ein Ende zu setzen nicht vermochte, waren mindestens ebenso gewichtig.
Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit. In der Geschichte der Palästinenser hat sich die Erfahrung eingeschrieben, dass Israel seine Staatsgrenzen willkürlich und oft zu Lasten der Palästinenser verschiebt. Die PLO hat als Repräsentantin der Palästinenser Israel in den Grenzen vom 4. Juni 1967 längst anerkannt.
Auch die Hamas-Führung ist diesem
Beschluss der PLO verpflichtet, wenn
gleichzeitig zugesichert wird,
dass alle verabschiedeten Resolutionen des UN-Sicherheitsrats bindend zu
Israels Grenzen bindend sind und eine Änderungen der
Grenze von 1967 ohne palästinensische Zustimmung ausgeschlossen ist. Demgegenüber
schafft die Ausgrenzung der mehrheitlich gewählten Regierungspartei aus dem
internationalen Politikdiskurs innerpalästinensische
Spannungen und schürt einen Bürgerkrieg.
Der europäische Ministerrat hätte
jetzt noch einmal Gelegenheit, initiativ zu werden und die EU-Regierungen
zur Aufhebung des Boykotts der Regierung Palästinas und zur Entfaltung eines
friedensförderlichen Dialogs mit allen Regierungsparteien zu
bewegen.