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Amnesty International drängt darauf, den Waffenverkauf an Israel einzufrieren

 

Amira Hass, 23.02.09

 

Mehr als 20 Länder verkauften Israel Waffen und Munition, deren Anwendung in der Operation „geschmolzenes Blei“ Kriegsverbrechen   und  ernsthafte Verstöße gegen das Völkerrecht  darstellen könnten, nach dem Bericht von Amnesty international am Montag.

 

Die USA stehen an der Spitze der Liste der Waffenexporteure nach Israel, aber auch Frankreich, Rumänien, Bosnien und Serbien stehen auf der Liste. Amnesty’s Bericht mit dem Titel „Konflikte anheizen: Ausländische Waffen versorgen Israel/Gaza“ bringt im einzelnen die Waffenkäufe an Israel zwischen  2004 und 2007 und  veröffentlicht auch einige der Ergebnisse über die Anwendung solcher Waffen gegen Zivilisten und zivile Ziele.

 

„Direkte Angriffe auf Zivilisten und zivile Objekte, unverhältnismäßige Angriffe und willkürliche Angriffe sind Kriegsverbrechen,“ stellt der Bericht fest  und beschreibt solche angriffe während des Gazakrieges. Die Organisation empfiehlt, dass alle Waffenverkäufe nach Israel eingefroren werden, solange das Risiko besteht, dass solche Ausrüstung zu schwerwiegenden Verletzungen des internationalen humanitären Rechts und der Menschenrechte benützt werden.

 

Der Bericht bemerkt außerdem, dass die Hamas und andere palästinensische Gruppen auch willkürlich Waffen gegen Zivilisten benützt haben. Obwohl Amnesty nicht die direkten Lieferanten der  nicht selbstgemachten Waffen feststellen konnte ( die wohl im Iran und Russland fabriziert wurden), so ruft es auch für ein Stopp des Waffenverkaufs an die Palästinenser auf. Der Bericht  erwähnt auch, dass  die Typen und die Menge der Waffen in den Händen der Hamas sehr viel kleiner ist als  die, dei in Israels Besitz ist.

 

„Selbst vor dem drei Wochen langen Konflikt müsste denen, die beide Seiten bewaffnet haben, der wiederholte Missbrauch der Waffen bewusst gewesen sein. Sie müssen einige Verantwortung für die Verstöße übernehmen, die mit den von ihnen gelieferten Waffen getätigt wurden. Sie sollten  die weitere Lieferung sofort einstellen,“ so der Bericht.

 

Seit 2001 waren – laut Bericht - die USA der Hauptlieferant für Israels konventionelle Waffen. Die Zahlen, die ai erhalten hat, zeigen, dass von 2004 – 2007 der gesamte Wert der von den USA gelieferten Waffen an Israel  etwa bei $ 8,3 Milliarden liegen.

 

Der Bericht stellt auch fest, dass Israel seit 2002  für militärische  und Sicherheitsbelange in  Höhe von $ 21 Milliarden erhalten hat. Davon waren $19 Milliarden direkte militärische Hilfe. Einfach ausgedrückt: Israels Militär-Invention im Gazastreifen war zum größten Teil durch  aus den  USA gelieferte Waffen, Munition und militärische Ausrüstung vom USA-Steuerzahler ausgestattet worden.

 

Ein zehnjähriges Abkommen - bis 2017 in Kraft - macht es den USA zur Auflage, dass es Israel mit militärischer Hilfe um weitere $30 Milliarden ausstattet.

 

„Die Obama-Regierung sollte   die US-Militärhilfe  sofort suspendieren,“ sagt Malcolm Smart, der Direktor von ai –Nahost nach der Veröffentlichung des Berichtes.

Zwischen 2004 und 2007 exportierte Frankreich militärische Ausrüstung nach Israel in  Höhe von 59 Millionen Euros; Rumänien annähernd im Wert von 20Millionen Euros, während Großbritannien etwa  im Wert von 10 Millionen Sterling Pfund. Serbien verkaufte an Israel Waffen und Munition  etwa im Wert von $15 Millionen, und Deutschland lieferte militärische Hilfe im Wert von $ 1,5 Millionen.

Der Bericht erwähnt auch zivile Ziele, einschließlich der amerikanischen Schule in Bei Lahia, Gaza, die von F-16 Militärflugzeugen zerstört wurde. Der ai-Bericht  bestätigt weiter, dass drei Mitglieder  und ein Junge, der ihnen den Weg zu einer Gruppe Verletzter zeigte, am 4. Januar  von einer israelischen gelenkten Rakete  getötet wurden, die eine gemeinsame Produktion von Hellfire-System und Lockheed Martin Boeing hergestellt wurde als Teil eines US-militär-Kontraktes.

Die ai-Vertreter im Gazastreifen fand auch  offensichtlichen Gebrauch von  in US fabrizierten Phosphorbomben gegen die Zivilbevölkerung in dicht bevölkerten Gebieten.

 

(dt. Ellen Rohlfs)