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Die Araber im Negev sind nicht Israels Feinde

 

Oudeh Basharat, Haaretz,  12.9.11

 

Nach endlosen Diskussionen, der Zerstörung von Tausenden von Häusern und der Errichtung mehrerer Komitees war der letzte Stop hinsichtlich arabischen Landes im Negev der Nationale Sicherheitsrat. Das ist die Körperschaft, die auch das iranische Nuklearprogramm diskutiert.

In beiden Fällen, dem iranischen Nuklearprogramm und das arabische Land im Negevn sind die Partein, über die geredet wird, nicht vorhanden. Im Negevfall war kein Araber bei einem der offiziellen Komitees anwesend. Nur ein Feind  verdient solche Behandlung.

 Und so war es, dass der Chef des nationalen Sicherheitsrates, Gen. Yaakov Amidror  unter dem Druck des extremrechten Ministers kam  Und selbst die 183 000 Dunums ( 4575 ha), die der Prawerplan den Arabern lassen wollte, wurde fast in 100 000 Dunum  zerschnitten. Schließlich ist Krieg gleich Krieg – und für Gefühlte gibt es keinen Platz.

 

Die Araber kämpfen darum, ihn Land zu schützen. Und fordern 600 000 Dunum – das sind nur 5 % des Negevlands. Die Araber wünschen dass alle nicht anerkannten Dörfer, denen  die meisten wesentlichen Lebensbedingungen fehlen, legalisiert werden. Und die beunruhigendste Frage ist, was geschieht mit der beunruhigsten Frage, was wir mit der nächsten Generation, die ohne Infrastruktur, Wasser, Strom aufwächst.  Ihre Mitglieder kennen den Staat nicht,  außer dass er Bulldozer schickt, der ihre Hütten zerstört, und die Inspektoren, die sie Strafen. Später werden sich die Leute fragen, wo der Hass und der Extremismus herkommen.

Mit der Entscheidung  des Kabinetts  ist es, als hätte es diesen Sommers  für soziale Gerechtigkeit nicht gegeben. Wo ist Prof. Manuel Trajtenberg, wenn man ihn nötig braucht. Einigen 30000 Bewohnern hat man damit gedroht, sie aus ihrer Hütte und ihrem Land zu vertreiben und etwa 20 Dörfern hat man  mit Zerstörung gedroht. Eine neue kleiner Version der Nakba lauert vor ihrer Tür.

 

Die Einwohner dieser Dörfer, die seit Generationen hier gelebt haben, sind keine Gegenstände, die man von Ort zu Ort bewegen kann. Schließlich sind „Geschichte“, „Nostalgie“, „Gedächtnis“ und  „menschliche Emotionen“ nicht nur die Provinz von Leuten, die aus fernen Orten kommen. Die Leute von El-Arakib haben ein Geschichte und Nostalgie nach ihrem Land und den Friedhof, der die Gebeine ihrer Lieben in sich bewahrt.

 

Die Mehrheit der augenblicklichen Knesset und selbst die weniger extreme Knessets sind bereit, jede Ungerechtigkeit gegenüber Arabern zu billigen. Aber Al-Arakib ist schon 29 mal zerstört worden und Tawil Abu Jarwal ist 51 mal zerstört worden. Jedes Mal sind die Menschen zurückgekommen und haben wieder aufgebaut. Die arabischen Bewohner des Negev werden sich mit ihrer Vertreibung nicht abfinden.

 

Australien, Kanada und viele andere Länder zerbrechen sich den Kopf, wie man ihre einheimische Bevölkerung für den Verlust ihres Ländereien kompensiert, um eine zivile Partnerschaft aufzubauen. Aber hier  gallopiert man  vergnügt den Hügel der Apartheid herunter.

Die Kabinettsentscheidung ist ein schmerzhafter Schlag gegenüber den Befürwortern der sozialen Gerechtigkeit, weil Begeisterung für soziale Gerechtigkeit  ohne Gerechtigkeit für den Negev schwindet.

 

(dt. Ellen Rohlfs)