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Azzoun  schon wieder unter Ausgangssperre  ( von Palsolidarity, 15. Febr. 2008)

 

Internationale Mitarbeiter und Palästinenser werden bei einem Überfall im Haus angegriffen

 

Etwa um 4 Uhr wird in Azzoun (einer rundum eingemauerten Enklave südlich Qalqilia)  noch einmal eine Ausgangssperre verkündet. Grenzpolizei fährt durch den Ort und befiehlt den Menschen,  in ihren Häusern zu bleiben. Sie schießen scharf und werfen Lärmbomben. Drei Menschenrechtsarbeiter (HRW) folgen diesen Befehlen und kehren in ihre Wohnung zurück. Sie beginnen, vom Fenster aus zu filmen. Nach ein paar Minuten sehen sie, wie einer der Grenzpolizei-Offiziere einen Palästinenser aus  seinem LKW zerrt und ihn zusammenschlägt.

 

Nachdem dem den Polizisten die Präsenz der HWR klar geworden war und dass diese von ihrer Wohnung aus filmten, richteten sie ihre Gewehre auf die HRW und befahlen ihnen, mit dem Filmen aufzuhören. Wenige Minuten  später begann die Grenzpolizei mit einem Vorschlaghammer auf die Haustüre der Wohnung zu schlagen. Trotz der Proteste der HRW, dass sie versuchen, die Türe zu öffnen, versuchten die Offiziere die Türe mit Gewalt zu öffnen. Nach einer Weile hörten sie damit auf und begannen die Fenster in der Umgebung einzuschlagen. Ein paar Minuten später kehrten die Offiziere zurück. Diesmal gelang es ihnen, die Türe zu öffnen – ohne Berechtigung.

Die Polizisten schrieen herum, während sie die Wohnung verwüsteten. Sie zerrten einen der HRW an seinen T-Shirt herum und schlugen seinen Kopf mehrfach gegen die Wand. Sie konfiszierten die Filmgeräte und nahmen die HRW mit hinunter auf die Straße. Sie mussten dort warten, bis der Offizier im Jeep  ihre Papiere kontrolliert hatte. Nach etwa 20 Minuten entließ der Offizier die HRWs und fuhr damit fort, die Ausgangssperre in Azzoun aggressiv  weiter durchzusetzen.

 

„da es wesentlich ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechte zu schützen, damit der Mensch nicht zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung als letztem mittel gezwungen wird.“ (Aus der Präambel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948)

 

(dt. Ellen Rohlfs)