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Zum Internationalen Tag der Menschenrechte 10. Dezember

 

Jessica Montell, Direktorin von B’tselem

 

B’tselem erinnert an den Tag der Menschenrechte

 

B’tselem kümmert sich täglich um den Schutz der Menschenrechte in den  israelischen besetzten Gebieten. Heute möchte ich jenseits unserer direkten Umgebung in die globale Menschenrechtsgemeinde schauen, von der B’tselem ein stolzes Mitglied ist. Tausende von Organisationen rund um die Welt engagieren sich für die Menschenrechte in ihrem eigenen Land. Ihre Arbeit wird durch die internationalen Organisationen verstärkt, die auch dafür arbeiten, dass die Großmächte die Menschenrechte zu einer zentralen Komponente ihrer Außen- wie Innenpolitik machen.

Die Menschenrechte gründen sich auf die universalen Prinzipien, dass jeder dieselben Rechte hat und jede Autorität diese Rechte respektieren muss. Dies ist das  Konzept, das die „Universale Erklärung der Menschenrechte“ unterstreicht, die von der UN-Vollversammlung 1948 adoptiert wurde. Die Brutalitäten, die während des  2. Weltkrieges begangen wurden, machten es zwingend, dass der Missbrauch der eigenen Bürger nicht eine interne Angelegenheit eines Staates ist und dass eine Verpflichtung erforderlich ist, um die fundamentalen Rechte aufrecht zu halten.

Es ist unmöglich über die Menschenrechte zu reden, ohne Nelson Mandela zu erwähnen, einen der größten Verteidiger der Menschenrechte und Freiheiten, den die Welt je gekannt hatte und der letzte Woche von uns ging. Mandelas mutiger Kampf wird fortgesetzt werden wie ein Leuchtfeuer für uns und alle Verteidiger der Menschenrechte überall. Sein Weggang schwächt sein Vermächtnis nicht – es wird nicht vergessen sein. Es wird weiter den Kampf für Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit antreiben. Mandela hat es so eloquent ausgedrückt: „Um frei zu sein, muss man nicht nur seine Ketten abwerfen, sondern in einer Weise leben, dass man die Freiheit der anderen respektiert und verbessert.“

Der Kampf um die Menschenrechte erfordert Hingabe und Ausdauer und an einigen Orten auch  wirklichen Mut. Viele Menschenrechtsorganisationen in der Welt wirken in feindseliger Umgebung und Menschenrechtskämpfer riskieren ihre Freiheit und ihr Leben, wenn sie Verletzungen dokumentieren, Informationen weitergeben, die Regierungspolitik kritisieren und Opfer verteidigen. Mir ist die Tatsache sehr bewusst, dass wir uns hier in Israel in einer sehr schwierigen Realität befinden. Wir sind völlig frei, Untersuchungen und Dokumentationen durchzuführen und unsere Stimme oder Kritik  an der Regierungs - und Militärpolitik ohne Angst zu erheben, ohne Haft, Folter oder mögliches Leid an unsern Familienmitgliedern, wie unsere Kollegen anderswo.

Zu Ehren des internationalen Menschenrechtstages widmen wir diesen Newsletter dem Kampf der mutigen Menschenrechtsverteidiger in aller Welt, den Männern und Frauen, die unter unmöglichen Bedingungen arbeiten, um die Vision einer Welt zu realisieren, jedermanns Rechte respektiert werden, da alle gleich an Würde und Rechten geboren wurden

 

(dt. Ellen Rohlfs)