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Meine Gedanken an Gaza
Felicia Langer

September 2014 

Ich denke an die Kinder von Gaza, die durch israelische Soldaten ermordeten, die verletzten, die geretteten… – Die Kinder am Strand von Gaza, die man kaltblütig ermordet hat. Ich habe sie beim Spielen gesehen, im Video. Die israelischen Soldaten, die solch ausgezeichnete Technik zum Schießen besitzen und zur Identifizierung von Objekten… – Ich denke an die zerstörten Häuser und Schulen, an zerstörte menschliche Existenzen…

Die palästinensische Gesundheitsministerium berichtet, dass während dieses letzten Krieges 2.120 Menschen getötet wurden, darunter 577 Kinder, 260 Frauen und 101 ältere Menschen. Die Zahl der Verletzten ist 10.850, darunter 3.000 Kinder, über 2.000 Frauen und 400 ältere Menschen. Erschreckende Zahlen! Mehr als 89 Familien wurden ausgelöscht. 64 israelische Soldaten und 4 Zivilisten wurden getötet. „Israels Armee hat 30.000 Granaten auf Palästinenser abgefeuert, Menschenrechtler wurden mit Drohnen getötet.

Als Protest gegen das brutale Vorgehen hat der Niederländer Henk Zanoli seine Auszeichung als „Gerechter unter den Völkern“ zurückgegeben, die ihm und seiner Mutter 2011 von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem verliehen worden war. Der 91jährige trauert um sechs Familienmitglieder, die bei den Angriffen auf Gaza getötet worden sind. Haaretz veröffentlichte am Freitag einen Brief Zanolis, dessen Familie während des zweiten Weltkriegs ein jüdisches Mädchen vor den deutschen Faschisten gerettet hatte. „Angesichts unserer Geschichte ist es besonders schockierend und tragisch, dass wir vier Generationen später wieder mit Morden an Familienmitgliedern konfrontiert sind. Morden, die vom israelischen Staat verübt werden.“ (J. W., R. Göbel, 16.8.)

Ich habe ein Foto von einem Kind in Gaza gesehen, circa 5 Jahre alt, das ein Kleinkind, seinen Bruder umarmt. Die Eltern wurden getötet. Das Kind sagt, dass es das ganze Leben eine Mama und ein Papa für den Kleinen sein wird… – Kinder, die das Trauma der Verwüstung und des Todes erlitten haben. Wie werden sie weiter leben? Sie brauchen viel Liebe und Verständnis, und vor allem Freiheit, die sie bis jetzt in diesem Gaza-Ghetto nicht haben.  Ich werde sie nicht vergessen und versuchen, ihnen Hilfe zu leisten. Auch ihre Peiniger, die Kriegsverbrecher, bleiben in meinem Gedächtnis.

Für eure verbrieften Rechte, wie Menschen zu leben, kämpfen wir! Und mein Herz bleibt bei euch.                                                   

http://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_deutsch/langer_felicia_gedanken-an-gaza.htm