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Brief
an Bundeskanzlerin Dr. Merkel von Hajo G. Meyer
Mittwoch,
28. Januar 2009
Dr.
Hajo G.
Meyer
Westerweg 381
1852
PR Heiloo, Niederlande
06.01.2009
Bundeskanzleramt
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel
ich möchte Sie gerne als ehemalige Kollegin ansprechen, denn ich bin wie
Sie in der modernen theoretischen Physik promoviert und war bis 1984, zehn
Jahre lang, neben meinen Kollegen für Chemie und Elektronik, einer der drei
Direktoren des Philips Forschungslabors in Eindhoven in den Niederlanden.
Doch ich habe auch ganz andere Dinge mitgemacht als Sie. Ich habe nämlich als
deutscher Jude 10 Monate Auschwitz überlebt. Als Vierzehnjähriger musste
ich nach Holland auswandern, weil ich als Jude nicht mehr aufs Gymnasium gehen
durfte. Dort habe ich noch fünf Jahre deutsche Besatzung erlebt inklusive dem
schon erwähnten Aufenthalt in Auschwitz. Ohne jegliche Übertreibung darf ich
also sagen, dass ich etwas weiß von Diskriminierung, Rassenhass, Paria sein,
gedemütigt zu werden, keinen Zugang zu weiterer Ausbildung, usw. usw.
Im
Gegensatz zu Ihnen kann ich mich also weitgehend identifizieren mit den
heutigen Palästinensern, die von den Zionisten, - und ich bitte Sie, Frau Dr.
Merkel sich vergegenwärtigen zu wollen, dass die Zionisten genauso wenig
identisch mit den Juden sind - wenn sie sich auch jüdisch
nennen -, wie es die Nazis waren mit den Deutschen. Dass Sie als
oberste Repräsentantin des heutigen Deutschland Schuldgefühle hegen wegen des
Holocausts an den Juden ist gewiss berechtigt. Die beruhen, obwohl Sie einer
anderen Generation angehören, auf Ihrem soziokulturellen Erbe als Deutsche.
Die
Art jedoch, wie Sie dieses Schuldgefühl meinen interpretieren zu müssen, ist
leider von meinem Hintergrund aus gesehen, völlig falsch! Es gibt im
holländischen ein wunderbares Sprichwort und das sagt „Es ist dein Freund,
der dir deine Fehler zeigt“. In dieser Hinsicht sind Sie nicht
eine Freundin des Staates Israel, weil Sie seine Führung nicht kritisieren,
trotz der aggressiven Politik, die zu nichts führt außer zur Vernichtung der
Palästinenser, wie auch in letzter Konsequenz zu der Vernichtung des Staates
Israel selbst, wie auch seiner Bürger; psychisch [PTSS] oder sogar physisch.
Ich
bitte Sie von ganzem Herzen, in diesen Tagen, wo hunderte von palästinensischen
Kinder, Frauen und Männer vom israelischen Besatzer auf grausamste Weise
ermordet werden, über meine Worte nachzudenken. Sie als wichtigste
Politikerin Europas sind eine der wenigen Personen in der Welt, die über eine
zeitweise Aufhebung des EU Assoziationsvertrag mit
Israel einigen Druck auf dieses Land ausüben könnten. Eine Maßnahme die auch
vom „Quartet“, dem auch die EU angehört, empfohlen wird. [Rapport vom
25.09.08].
Mit
vorzüglicher Hochachtung,
Dr. Hajo G. Meyer
Am
28. 01.2009 schrieb Dr. Hajo Meyer:
Lieber Herr Wahl, Mit Bedauern und Erstaunen habe ich
feststellen müssen das Frau Dr. Merkel nicht einmal die Höflichkeit hat, trotz
großen Stabes, eine Antwort zu schicken. Sie dürfen den Brief also gerne auf
Ihrer Website publizieren. Mit herzlichen Grüssen
Hajo