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Amira
Hass, Haaretz
Seit
Anfang 2015 zerstörte die zivile Verwaltung der israelischen Verteidigungskräfte
(IDF) 77 Häuser, Viehställe, landwirtschaftliche Gebäude und andere Gebäude der
Palästinenser in der Zone C der Westbank, da sie ohne Genehmigung gebaut worden
seien. Die Folge davon ist, dass 110 Menschen, die Hälfte davon Kinder nun
mitten im Winter obdachlos sind – nach einem Bericht, der vom UN-Büro
für die Koordination für humanitäre Angelegenheiten zusammengestellt
wurde.
Zwischen
dem 19. und 26. Januar seien 41 Gebäude zerstört worden, sagte OCHA, viel mehr
als der wöchentliche Durchschnitt im Jahr zuvor, als es 9 Zerstörungen pro Woche
gab. Wöchentlich kommt der
Inspektor der Zivilverwaltung mit
45 Baustopp-Befehlen und zwei Zerstörungsorder.
2014
zerstörte die Zivilverwaltung die Wohnungen von 969 Palästinensern – im Ganzen
493 Häuser und Nebengebäude, die ohne Genehmigung in der Zone C der Westbank
gebaut wurden. Zone C ist nach den Oslo-Verträgen unter ausschließlicher
Kontrolle Israels. In Ostjerusalem wurden 7 palästinensische Gebäude zerstört,
einschließlich zwei am 29.Januar im Vorort Jabal Mukkaber. Weiter wurden Gebäude
in Isawiyah, Shoafat und Ras al Amud
abgerissen. In Ostjerusalem wurden 2014
208 Palästinenser obdachlos, nachdem Israel 97 Gebäude
zerstört hat. 2014 zerstörten israelische Behörden – nach Ocha-Zahlen –
590 palästinensische Strukturen in
Zone C und Ost-Jerusalem und machte so 1177 Personen obdachlos.
Die 41
von der Zivilverwaltung zwischen 19. und 26. Januar zerstörten Bauten , gehören
nach OCHA zu Beduinen-Gemeinschaften im Raum von Hebron, Jericho, Ramallah und
Beit Iksa, nordwestlich von Jerusalem. Das schließt Gebäude mit ein, die von
europäischen Hilfsorganisationen finanziert worden waren
Der
UN-Koordinator James W. Rawley drückte seine Sorge über
von Israels Behörden ausgeführte Reihe von Zerstörungen palästinensischer
Wohnhäuser in der Westbank und Ost-Jerusalem aus. In den letzten 3 Tagen wurden
77 Palästinenser, über die Hälfte davon Kinder obdachlos gemacht“, sagte
Mr.Rawley….Die Zerstörungen, die in zwangsweiser Vertreibung resultieren, sind
gegen Israels Verpflichtungen nach dem Internationalen Gesetz und schaffen
unnötiges Leid und Spannung. Sie müssen sofort gestoppt werden“, sagte Rawley.
Israels
Planungspolitik begrenzt für Palästinenser
sehr die Möglichkeit, in Ost-Jerusalem zu bauen und diskriminiert sie so,
verglichen mit Juden. In Zone C – dem größten Teil der Westbank
erlaubt Israel - von
Ausnahmefällen abgesehen – keine zusätzlichen Bauten. Israel erlaubt auch nicht
den Anschluss hunderter Gemeinden
mit ca 300 000 Bewohnern an die Infrastruktur (Wasser, Abwässersystem, Strom)
nach OCHA. Deshalb
ziehen die Menschen Zone A
und B in überbevölkerte palästinensische Enklaven, und leben dort unter sehr
schwierigen Bedingungen oder bauen ohne Genehmigung, da sie keine andere Wahl
haben.
(dt. und
etwas gekürzt: Ellen Rohlfs)