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NRhZ Online-Flyer Nr. 381 vom 21.11.2012
Kommentar vom "Hochblauen"
Westerwelle - ausgewogene Einseitigkeit!
Von Evelyn Hecht-Galinski
Außenminister Westerwelle hat wieder einmal ein Kunststück vollbracht. Es gelang
ihm in neun Sekunden die deutsche Außenpolitik gegenüber Israel zu erklären:
Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung und die Pflicht seine Bürger zu
schützen. Das hörten wir auf allen Kanälen während seines Israel-Besuches, als
er neben seinem Freund und israelischen Kollegen Lieberman stand. Ganz im Geiste
von Kanzlerin Merkel, die diese ausgewogene Einseitigkeit gegenüber Israel ja
schon seit Beginn ihrer Kanzlerschaft pflegt.
Man vergisst wie immer Ursache und Wirkung. Palästinenser haben das Recht auf
Widerstand, ja sie haben sogar die Pflicht, ihre in Gaza eingesperrte
Bevölkerung aus ihrer Hoffnungslosigkeit zu befreien. Am vierzehnten November
unterbrach die israelische Angriffsarmee die zweitägige Waffenruhe und mordete
gezielt. Seit diesem Tag tötet die Armee der israelischen Regierung gezielt die
wehrlose Bevölkerung im Gazastreifen - ein brutaler Angriff als Wahlkampfhilfe
für zionistisch/rassistische Politiker, gegen jedes Völkerrecht!
Wie ist es möglich, dass besonders deutsche Medien so verdreht über diese
brutalen Angriffe berichten? Wie ist es möglich, dass dieses Massaker an der
palästinensischen Bevölkerung hier so hingenommen wird? Das zionistische System
hat nicht "chirurgisch sauber" gearbeitet, wie man uns immer weismachen will.
Nein sie haben gezielt falsche Häuser bombardiert und willkürlich
palästinensische Frauen und Kinder und Zivilisten getötet. Wer gibt ihnen das
Recht, Herr über Leben und Tod zu spielen? Meinen sie wirklich dass sie so
ausgewählt sind, dass "Gott-Jahve" sie dazu befähigte? Ist es nicht Blasphemie,
einen Gott dafür zu missbrauchen?
In den letzten Tagen wurden durch diese "falschen" Angriffe ganze
palästinensische Familien, mit Frauen und Kindern, Schwangeren und Stillenden
zerbombt. Der dicht besiedelte Gazastreifen lässt kein Entfliehen zu, es gibt
auch keine Luxusbunker, wie vor Jahren von russisch/jüdischen Oligarchen in
Sderot medienträchtig gesponsert. Zumal die israelische Kriegsarmee die Bewohner
des Gazastreifens auffordert, in ihren Häusern zu bleiben. So bleibt der
schutzlosen palästinensischen Bevölkerung nur, auf das Glück zu hoffen, nicht
durch die israelischen Angriffe ermordet zu werden.
Auch die deutsche Filiale des jüdischen Staates, vertreten durch
Zentralratspräsident Dieter Graumann, hat sich in einem Interview mit der
Süddeutschen gemeldet. Er verurteilte natürlich einseitig die Gewalttaten der
Hamas, bezeichnete diese als "Terrorfiliale des iranischen Systems" und forderte
die Bundesregierung auf, die diplomatischen Beziehungen mit Iran abzubrechen.
Natürlich verteidigte er das Vorgehen der israelischen Armee und - jetzt kommt
die Krönung - kritisierte nicht die Kriegsführung, sondern die "Moral in dieser
Auseinandersetzung", die asymmetrisch sei, weil die Hamas "zynisch Kinder,
Frauen, Zivilisten als Schutzschilde missbrauche" und versuche "die Zahl der
Opfer zu maximieren". Das ist so menschenverachtend und unwahr, da sollte sich
Graumann doch einmal bei den Hilfsorganisationen schlau machen, die dieses
Märchen der israelisch/jüdischen Seite schon seit längerem zurückweisen.
Graumann versuchte auch, das Vorurteil von überlegenen Israelis und schwachen
Palästinensern zu widerlegen und wollte der deutschen Bevölkerung wieder einmal
die Vergangenheit nahe bringen, indem er folgenden "Instrumentalisierungssatz"
benutzte: "Die deutschen Verbrechen wiegen in mancher, verschrobener Wahrnehmung
nicht so schwer, wenn Juden auch Verbrechen begehen". Diese schreckliche
Sichtweise des Sprachrohrs des israelisch/jüdischen Regimes zeigt die furchtbare
Denkweise, die der Zentralrat und die Israel-Lobby haben. Es fehlt ihnen an
jeglichem Mitgefühl gegenüber den Besetzten und zementiert die zionistische
Politik in Deutschland. Schlimm genug, dass sie die Politiker und
Funktionsträger an ihrer Seite wissen.
Sehr spät kritisierte der Abbas-Berater in Deutschland die einseitige deutsche
Nahostpolitik. Ebenso Präsident Abbas selbst, ziemlich allein und isoliert in
Ramallah, vor dem Scherbenhaufen seiner Politik für die Palästinenser. Endlich
braucht es die längst überfälligen Wahlen für das palästinensische Volk, die die
Hamas einschließen. Da wird sich zeigen, dass die Palästinenser in der Lage
sind, demokratisch zu wählen, gegen korrupte und überholte Politiker!
Ist dieses brutale Massaker außer Wahlkampfhilfe nicht auch eine Übung für einen
Angriff auf Iran? Ist es nicht eine Demonstration und Verkaufsveranstaltung für
das israelische staatliche Rüstungsunternehmen Rafael Defense System, mit einer
Trefferquote von fünfundsiebzig bis neunzig Prozent? Jeder Schuss vom "Iron
Dome", dem israelischen mobilen Raketenabwehrsystem, kostet fünfzigtausend
Dollar! Ich erwähnte ja schon Ende Oktober in meinem Kommentar das gemeinsame
Manöver der USA und Israels. Das war die Übung für "Iron Dome", außerdem für die
Raketenabwehrsysteme Arrow zwei und Patriot. Außerdem wurde noch ein neues
System mit dem blumigen Namen "Davids Schleuder" getestet, das Raketen mit einer
Reichweite von vierzig bis dreihundert Kilometern abfangen soll. Hier war das
Beispiel von "Waffenvorstellungen" und deren Anwendungen, nur das makabere
Training für das kommende Massaker.
Es ist also mehr als unanständig, wenn wir immer wieder die Gleichmachung der
Angreifer und Angegriffenen vorgeführt bekommen. Hoffen wir, dass durch den
Sturm des arabischen Frühlings sich die Großwetterlage so ändern wird, dass das
israelische Regime noch einen anderen Wind zu spüren bekommt, dadurch zum
"Umfallen" kommt und zum Einhalten gezwungen wird. Es ist falsch, wenn deutsche
und andere Politiker behaupten, der jüdische Staat verteidige seine Sicherheit.
Nein, er verteidigt nur die Besatzung und das Unrecht, das er schon seit
Jahrzehnten täglich begeht! Die ethnische Säuberung muss gestoppt werden, die
Angriffe und Massaker des jüdischen Staates müssen sofort gestoppt werden. Keine
Waffen und sogenannte Verteidigungssysteme mehr an das Besatzerregime, keine
Kooperationen mit diesem Regime. Wir vertreten keineswegs gemeinsame Werte,
diese gibt es nicht mit einer zionistisch/rassistischen Gesellschaft, die alle
Werte verloren hat.
Unterstützung des Rechtes auf Widerstand für das palästinensische Volk und
endlich die Verwirklichung der UNO-Resolution 194, die das Rückkehrrecht der
palästinensischen Flüchtlinge regelt! Solidarität mit dem palästinensischen Volk
und der Bevölkerung in Gaza! Für einen gerechten Frieden in Palästina und einen
gemeinsamen demokratischen Staat mit gleichen Rechten für Muslime, Christen und
Juden! (PK)