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Eine Stellungnahme des Israelischen Komitees
gegen Hauszerstörungen (ICAHD) vom 18.11.2014
Die ‘zionistische
Antwort’ auf die Abwärtsspirale sinnloser Gewalt, in der sich Jerusalem zur Zeit
befindet, lautet: Hauszerstörungen, Massenverhaftungen, Widerrufung des
Aufenthaltsrechts eingeborener Jerusalemer, Abriegelung palästinensischer
Viertel mit Betonblocks, Bewaffnung jüdisch-israelischer Milizen, und
Bemerkungen unterhalb der Gürtellinie für den Letzten, der noch an eine
Zwei-Staaten-Lösung glaubt, Abu Mazen. Sie versuchen alles, nur nicht die
Beendigung der Besatzung und eine gerechte politische Lösung.
So etwas passiert, wenn
ein mächtiges Land auf jegliche Anstrengung verzichtet, sich um die Bedürfnisse
und Sorgen eines Volkes unter seiner Kontrolle zu kümmern und sich hinunter
begibt auf die Ebene roher Unterdrückung.
Israel befindet sich
nicht ‘in den Fängen eines terroristischen Ansturms’, wie Premierminister
Nethanyahu heute Abend im Rahmen einer Pressekonferenz feststellte; es befindet
sich vielmehr im Griff sinnloser Gewalt , verursacht durch Verzweiflung und
Unterdrückung.
Die Palästinenser, die
jegliche Hoffnung auf das Ende der Besatzung und einen winzigen eigenen Staat
verloren haben, sind gefangen in kleinen Inseln auf ihrem eigenen Land,
schikaniert, verarmt, ohne minimalste individuelle und kollektive Rechte,
vertrieben, ihre einzigen Zufluchtsorte, ihre Häuser, zerstört (Seit 1967 sind
ca. 48000 palästinensische Häuser zerstört worden) und können nur noch um sich
schlagen. Bedrohungen der Al Aqsa Moschee – und es gibt spürbare Drohungen, die
von der israelischen Rechten kommen, die die heiligen Stätten teilen wollen, so,
wie es mit der Ibrahimi - Moschee in Hebron geschehen ist – erhöhen die Gefahr,
dass das, was bislang ein lösbarer politischer Konflikt gewesen ist, sich in
einen unkontrollierbaren religiösen Krieg verwandelt.
Israel hat jeden
Anschein der Suche nach einer gerechten Lösung aufgegeben. Es beantwortet
palästinensische Verzweiflung mit reiner, primitive Repression. Wieder ist die
Analyse Nethanyahus grundfalsch: die ‘Ursache der Gewalt’ – wie er es nennt –
ist nicht die Weigerung der Palästinenser, Israel als jüdischen Staat
anzuerkennen (sie erkannten den Staat Israel, der auf 78% des historischen
Palästina entstanden ist, bereits vor 26
Jahren an) sondern Israels Weigerung, die nationalen Rechte der
Palästinenser auch nur anzuerkennen, geschweige denn sich um sie zu kümmern.
Seine ‘zionistischen Antworten’ weiterer Unterdrückung entbehren jedes
politischen Ansatzes, der den Konflikt abmildern könnte; nicht nur sind sie
keine Abschreckung, wie eine IDF- Kommission bereits im Jahre 2005 feststellte,
sondern sie heizen die Situation noch weiter an und führen in eine endlose
Abwärtsspirale der Gewalt. Die israelische politische Szenerie ist zu roher
Rache verkommen – eine Rache sowohl für kriminelle Taten als auch für Akte des
Widerstandes, die hätten vermieden werden können, wenn es Israel wirklich an
einer gerechten Lösung gelegen wäre.
In der Zwischenzeit
leiden die Menschen und Hass herrscht vor, angestachelt von der einzigen Partei,
die stark genug ist, das Ganze zu beenden, nämlich der Besatzungsmacht Israel.
Jeff Halper
Director
The Israeli Committee
Against House Demolitions (ICAHD)
P.O. Box 2030
91020 Jerusalem, Israel
Cell: +972 (0)54-303-9170
ICAHD website:
www.icahd.org