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Israel lässt die
Bewohner der Westbank durstig.
Schließen Sie sich
uns im Protest gegen die Wasserkürzungen durch die Besatzung an!
Die
Wasserhähne bleiben trocken – kein Wasser zum Trinken oder Duschen während
vieler Monate während der Sommerhitze. Seit März ist dies die Situation in
vielen Familien der Dörfer Qaravat Bani Zayed, Kufr
Ein, Ramani und Nabi Salah, 15 000 Menschen. In
derselben Zeit können diese palästinensischen Dorfbewohner auf der andern Seite
der Siedlungszäune eine andere Situation sehen. Sie sehen grüne Rasen und
Rasensprenger, die den ganzen Tag laufen. Eine ähnliche Situation besteht in
vielen anderen Teilen der Westbank.
Wir
rufen hiermit Aktivisten auf, sich uns anzuschließen und Geld für die Protestkampagne zu spenden.
Die
Aktion findet am 7.8. mit einem Konvoi nach Qarawat Bani Zayed statt
Hintergrund: Seit der
Besatzung 1967 kontrolliert Israel die meisten Wasserressourcen in der Westbank
und verwendet sie für israelische Kunden
besonders für Siedler. Das Berg-Aquifer wird als
gemeinsames (palästinensisch-israelisches) Wasserreservoir angesehen, das
Israel mit auszunützen erlaubt ist – aber nicht wie in der augenblicklichen Weise : 80% des Wassers wird von Israel genommen und die
restlichen 20% werden den Millionen palästinensischen Bewohnern zugewiesen.
Andere Wasserquellen, wie im Jordantal, werden fast nur von den Israelis
benützt und nur knappe Mengen werden den
Palästinensern zur Nutzung gelassen. Die palästinensischen Bewohnern
des Gebietes südlich von Hebron haben auch ernste Wasserprobleme.
In
Israel und den Siedlungen steht pro Kopf ein Wasserverbrauch von 235 Litern pro
Tag zur Verfügung. In den besetzten Gebieten sind es nur 66 Liter pro Tag. 227
500 Menschen in 220 Dörfern sind gar nicht ans Wassernetz angeschlossen. Und
zusätzliche 190 000 haben nur teilweise Zugang zu Wasser.
Die
Oslo-Verträge bestätigten die israelische Kontrolle über die Wasservorräte und
die Pumpen. Die Palästinenser nahmen an, dass dies nur ein vorübergehendes
Abkommen sei, und nach dem Zeitplan, der damals aufgestellt wurde, sollte im
Mai 1999 ein unabhängiger Staat errichtet werden mit der Kontrolle über seine
natürlichen Ressourcen. Die anhaltende Wasserknappheit lässt den Zorn und die
Frustration der Palästinenser wachsen.
Die
kleine Menge Wasser, die den Palästinensern zugeteilt wird, wird nicht
gleichmäßig verteilt. Während das Wasser durch die Röhren läuft, reduziert sich
die Menge, und wenn ein Haus oder eine Wohnung höher liegt, lässt der
Wasserdruck nach. Die Folge davon ist, dass die höher gelegenen Häuser/ Dörfer
gar kein Wasser mehr erhalten.
Das
Dorf Qarawat Bani Zayed liegt oben auf einem Berg und ist ein Beispiel für
die schwierige Situation. Vor kurzem besuchten israelische Friedensaktivisten
dieses Dorf und hörten von dieser schwierigen Situation. Viele Bewohner des
Dorfes müssen Wasser zu hohen Preisen aus Tanks kaufen: bis zu 40 NIS für 1 cbm
Wasser, zehnmal höher als der Preis in Israel oder den Siedlungen. Die Abud-Quelle,
die ihnen vor der Besatzung das Wasser spendete, wurde von Mekorot,
der israelischen Wasser-Gesellschaft, übernommen, und nur eine kleine Menge
erreicht jetzt noch das Dorf.
Die
palästinensischen Bewohner mit genug Wasser zu versorgen, für ihre Häuser, die allgemeinen und
landwirtschaftlichen Bedürfnisse - ist
nicht eine Gefälligkeit oder ein Akt des Mitgefühls. Es ist eine rechtliche und
moralische Verpflichtung, deren Verletzung
ein ernsthaftes Verbrechen gegen das Völkerrecht ist.
Organisationen,
die sich an dieser Aktion beteiligen: Anarchisten gegen den Zaun, Bat Shalom, Gush Shalom,
ICAHD, das isr. Komitee gegen Folter, das AIC, Yesh Gvul, Sadaqa-Reut, Koalition der
Frauen für Frieden, Ärzte für Menschenrechte. (dt. Ellen Rohlfs)