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Israelische Behörden zwingen palästinensische Familie, ihr eigenes Haus in zwei Stunden abzureißen

  Ma’an News

3.7.17.

 

Die israelischen Behörden gaben den Befehl, dass zwei Häuser in Ost-Jerusalem am Montagmorgen  vom Hausbesitzer selbst innerhalb von zwei Stunden zerstört werden sollen, um der israelischen Jerusalemer Stadtverwaltung die hohen Kosten  (des Abrisses) zu  ersparen.

Mahmoud Fawaqa sprach  mit Ma’an, dass die Jerusalemer  Stadtverwaltungs-Mannschaft -  vom israelischen Militär begleitet -  das Gebiet von Umm al-Lassuri in der Stadt von Sur Bahir am Montag  zu ihm kam  und sagte, die beiden Häuser müsste er innerhalb zwei Stunden abreißen ; wenn er dies nicht mache , müssten israelische Behörden dies in die Hand nehmen und  er müsse  80 000 Schekel ( $22 850) dafür zahlen.

Fawaqa sagte, dass einer seiner Söhne wegen schwerer Übermüdung ins Krankenhaus musste, weil er innerhalb kurzer Zeit  das Haus  zerstören musste und das bei größter Hitze.

Er fügte noch hinzu, dass eines der Häuser, in dem eine Familie von 6 Personen lebte, 5 Jahre früher gebaut worden ist , während  das 2. Haus erst vor kurzem fertíg  gestellt wurde.

Fawaqa sagte, dass er versucht hatte, eine Genehmigung von der Jerusalemer Stadtverwaltung zu bekommen ; dies wurde ihm unter dem Vorwand verweigert, das  Land, auf dem er bauen will, wäre als grünes Gebiete ausgewiesen.

Es ist sehr bitter und sehr schwierig für jemanden, sein Haus, indem er Jahrelang lebte, mit eigenen Händen  zu zerstören.

Ein Sprecher der israelischen  Stadtverwaltung sagte zu Ma’an, dass sie von dem Vorfall nichts wüssten.

Die Jerusalemer  Stadtverwaltung  hat behauptet, dass verglichen  mit der jüdischen Bevölkerung,  diese eine unverhältnismäßig geringe  Anzahl  von Genehmigungen von der palästinensischen Verwaltung bekäme, diese aber eine hohe Genehmigungsrate erteilt.

Doch die vom  Applied Research-Institut ( ARIJ) gesammelten Aussagen fand, dass die Prozedur, um eine von Israel  genehmigte Bauerlaubnis zu bekommen, sehr lange, manchmal mehrere Jahre dauere, während die   Genehmigungskosten bis zu 300 000 Shekel ($ 79 180)  kosten würden.

Da  vier von fünf Palästinensern in Ost-Jerusalem unter der Armutsgrenze  leben, ist ein Antrag für Baugenehmigungen fast unmöglich;  Das führt nur zu etwa 7% der Jerusalemer  Baugenehmigungen, die in  palästinensische Vororte gingen.

Die israelischen Behörden haben in den letzten Monaten das Ausstellen von Zerstörungsbescheinigungen für Palästinenser in Ost-Jerusalem erhöht, besonders nachdem der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barakat damit drohte,  dass die Zerstörung des illegalen israelischen Außenposten von  Amona in der besetzten Westbank mit der Massenzerstörung von palästinensischen Häusern zusammentrifft, denen das fast unmögliche  Erhalten von israelischen Baugenehmigungen fehlt.

Nach der UN- Dokumentation vom 19. Juni wurden seit Jahresbeginn 74 Palästinensern gehörende Strukturen von Israel in Ost-Jerusalem zerstört und so mindestens 158 Palästinenser vertrieben/obdachlos gemacht. Allein  2016 wurden im Ganzen 190 palästinensische Strukturen in Ostjerusalem zerstört.

 (dt. geringfügig  gekürzt, Ellen Rohlfs)