Yishai, wie kannst du es wagen?
Yoram Kaniuk,
Ynet/Israel Opinion, 21.
Oktober 2008
Die
Teilung Jerusalems, mit der Shas die Regierung
stürzen will, besteht schon seit vielen Jahren. Tatsächlich betraten Palmachgruppen während des Unabhängigkeitskrieges (1948) die Altstadt, um den belagerten Juden
zu helfen.
Ben Gurion, der damit einverstanden war, Tausende Soldaten für
den Kampf um die Stadt zu schicken, wies die Forderung der Palmach
zurück, Ostjerusalem zu erobern, und befahl, sich zurückzuziehen. Vielleicht
wusste er, was Benjamin Netanyahu und Eli Yishai später sagen würden.
Die
Drohungen gegen die Teilung Jerusalems ist ein Fall von Demagogie, die sogar geringer ist, als einen Araber zu
verhaften, der an Yom Kippur
mit dem Auto fuhr, während jüdische Aufständische in Akko
nicht bestraft wurden. Es ist unmöglich, Jerusalem zu teilen, weil es schon
seit langem eine geteilte Stadt ist.
Ich kann Netanyahu und den großen Patrioten Effie
Eitan verstehen, die gegen die Teilung der Stadt
sind. Schließlich hat die israelische Rechte nie in der bestehenden Realität
gelebt. Für sie war alles ein Hirngespinst. Aber Eli Yishai? Der Mann
der von der Regierung mehr
Freibeträge für mehr faule Rumtreiber,
Drückeberger und Dummköpfe wünscht, die in großen Familien heranwachsen
? Es würde ihm als Israeli besser
anstehen, wenn er sich um unser Bildungssystem kümmern würde, das von solchen
Dummköpfen wie ihm selbst beraubt wird.
Wer
übertrug Eli Yishai die
Verantwortung für Jerusalem? Der Krieg um Jerusalem und der Kampf um seine
Existenz wurde nicht von den Ultra-Orthodoxen von heute geführt, sondern von
religiösen Israelis der Vergangenheit und den Säkularen, die dort ihr Blut
vergossen haben.
Vater der
Faulheit
Etwa 2000
Israelis wurden in der Schlacht um Jerusalem während des Unabhängigkeitskrieges
getötet. Während wir mit vor Müdigkeit
zufallenden Augen und vom Morgen bis zum Abend kämpften, hissten die
Jerusalemer weiße Flaggen, um sich zu ergeben, um gegen die
Nahrungsmittelkonvois zu protestieren, die wir am Shabbat
brachten, was wir außerdem mit vielen Toten bezahlten.
Der
Vertreter solch eines Haufens von Dummköpfen, Eli Yishai, hat sich plötzlich in einen Jerusalemer
Vermögensverwalter/ Treuhänder verwandelt. Die Person, die nur weiß, wie man
für ihr politisches Überleben Geld
fordert und nur daran interessiert ist, den Staat im Auftrag von Tausenden von
Unterstützern zu prellen, entdeckte, dass seine Dummköpfe annehmen, Jerusalem
gehöre nur ihnen und deshalb gegen die
Teilung sind.
Zipi Livni sollte Yishai gefragt
haben, ob seine Wähler auch bereit wären, den sinnlosen Krieg zu kämpfen, den
die Stadt wohl führen müsste, wenn die
augenblickliche Situation andaure. Ein Krieg gegen die Teilung der
geteilten Stadt dauert nun schon länger als 150 Jahre.
Die von Eli Yishai und seinen Verbündeten
geäußerte Demagogie ist nicht dieselbe wie Netanyahus
falscher Glauben. Er, der gegen Yishai ist, weiß
etwas über Jerusalem und seine Geschichte. Er weiß, dass es geteilt ist und
dass seine Teilung besser ist, als ein Krieg gegen die arabische Mehrheit in
der Stadt. Doch Netanyahu braucht ein Druckmittel, um
seine Rivalen fertig zu machen, und deshalb schwingt er das Banner von
Jerusalems Teilung.
Eli Yishai gehört weder
zur Rechten noch zur Linken. Er weiß nicht einmal, was dies ist. Er weiß nur eines: im Namen Gottes noch mehr
Geld herausquetschen . Aber es ist ihm unangenehm,
zuzugeben, dass er auf Kosten der Bildung, der Gesellschaft oder der Wissenschaft noch mehr Geld wünscht.
Wie wagt
er, so etwas zu tun, er, der Vater der Faulheit und einer Lebensweise, die mehr Armut und Dummheit befürwortet, als
Lebensunterhalt und Schönheit und
Zukunft. Ben Gurion wollte Ost-Jerusalem
nicht. Wir zogen uns zurück, als die Schlacht abflaute. Wir hatten gesiegt,
aber uns wurde gesagt, uns zurückzuziehen. Ben Gurion
war weise, tapfer, jüdisch, ein verantwortlicher Führer (????? Nicht nur ich zweifle dies an . ER) – all das, was Eli Yishai nicht ist.
(dt. Ellen
Rohlfs)