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Dissidenten wie mich hängen von Mondoweiss ab:
ein Israeli beschreibt die
herausfordernde Apartheid von innen: sie fürchten die Wahrheit
Ofer
Neiman
Hier ist
ein Lichtschimmer von Leben von innerhalb der israelischen
Gesellschaft – eine Kultur, die keinen Dissidenten duldet. Vor ein paar
Jahren hatte ich einen Kurs an einem Ingenieur-Kolleg im zentralen Israel. Der
Inhalt war völlig
technisch, also kam
natürlich nichts Politisches zur Sprache. Doch in einer Woche bemerkte ich ,
dass sehr wenig Studenten kamen.
Und einer, der kam , trug ein Militär-Beret zur Schau – das war ungewöhnlich für
einen, der keine Uniform trug.
Dann kam
gar keiner mehr. Und als mein Studenten-Feedback am Ende des Trimesters kam, war
ein Student so kühn und schrieb mir: „Dieser Kerl
ist gegen Israel – also hörte ich auf, an seinem Unterricht teilzunehmen.
Mir
wurde klar, dass die Studenten wahrscheinlich
über Facebook-Seiten über mich erfuhren , wo Fotos von „Verrätern“ zu
sehen waren. Die Abwesenheit der
Studenten und das IDF-Beret sandten mir eine Botschaft: wenn ich mich nicht der
rechts-extremen Ideologie anschließen will, kann ich kein Teil
der israelischen Gesellschaft sein.
Die Art
von Ächtung ist für israelische Bürger üblich, denen klar
wird, dass unser Regime Kolonisierung, Apartheid und sogar schleichenden
Völkermord (Gaza) begeht. Und der Sinn meiner völligen Isolierung ist der Grund,
warum ich schreibe, um darum zu bitten Mondoweiss zu unterstützen.
Das
Anti-Apartheid-Camp in Israel ist einfach zu klein. Deshalb benötigen wir
verzweifelt Verbindung mit der
Außenwelt. Und für die, die Gerechtigkeit und volle Gleichheit
in Palästina-Israel suchen, ermächtigt Mondoweiss über Information,
Kommentare und Aktionswarnungen.
In den
letzten Jahren wurden die israelischen Mainstream-Medien immer aktiver,
besonders israelische Dissidenten
anzugreifen und sie als „Feinde des
Volkes“ zu bezeichnen. Z.B. die
mächtige Zeitung Yedioth Aharonoth hat einen Kreuzzug gegen
BDS unternommen. Sie hat sogar letztes Jahr mit der israelischen
Regierung eine internationale
BDS-Propaganda-Konferenz organisiert. Konferenz-Redner bedrohten die
BDS-Bewegung und Israelis, die sie unterstützten.
Oder die
Schauspielerin Einat Weizman, die
BDS und die Balad-Partei unterstützt. Sie ist von israelischen Politikern
diffamiert und von Israels
so toleranten und liberalen Theatern auf die schwarze Liste gesetzt
worden. Beim Versuch gegen solch
orchestrierte Hass-Kampagnen einzuschreiten, hängen Dissidenten wie ich von
Mondoweiss ab.
….Auf
lange Sicht hin kann Israel nicht
verhindern, dass die Welt zu viel von Israel erfährt. Besonders
junge Diaspora-Juden entfernen sich
vom Zionismus. Trotz allem versucht Israel, jede Information über seine
Verbrechen zu unterdrücken. Die
israelische Armee und die Siedler wenden kleinkarierte Schikanen und Drohungen
gegen jene an, die Israels Verbrechen dokumentieren. Mondoweiss‘ Berichte über
diese Ereignisse sind wesentlich für
den Schutz der Journalisten
und Menschenrechtsverteidiger.
Mondoweiss hat Aktivisten geholfen, wertvolle Berichterstattung über Hasbara zu
geben, über die Technik, die Israel und seine Unterstützer anwenden, um den
öffentlichen Diskurs zu kontrollieren. Von der Antisemitismus-Karte bis
„whatabout..? Etwas über Syrien? Über China?
Wir sind gegen Versuche, wichtige
Konversation über Israel/Palästina zum Schweigen zu bringen.
Mondoweiss hat Aktivisten geholfen, bedeutende
Vertreter der liberalen zionistischen
Ideologie herauszufordern. Haaretz
wird z.B. für seine
Kolumnisten Gideon Levy und Amira Hass geachtet, aber seine Herausgeber haben
nie die volle Gleichheit des
palästinensischen Volkes unterstützt. Haaretz berichtet nicht
über Israels kleine Anti-Apartheid-Bewegung, um die Verbindung mit der im
Delirium befindlichen Linken zu
vermeiden… Haaretz benützt die
giftige, verleumderische Kennzeichnung
„Terrorist“ für Palästinenser, die bewaffnetes
israelisches Militär in den besetzten Gebieten angreifen.
Den
westlichen Medien über Palästina-Israel eine Alternative anzubieten,
ist Mondoweiss
größter Beitrag. Dank James North, Phil Weiss und anderen bei Mondoweiss,
wissen wir, wie hinterlistig die New York-Times Israels Verbrechen
makellos darstellt. Dank Mondoweiss hartnäckiges
Beharren, die Nachrichten zu bringen, dass die Leser die Informationen
bekommen, die sonst verschwiegen werden..
Ich war
bei Dutzenden Demonstrationen In Israel-Palästina und den einzigen physischen
Schmerz erlitt ich durch eine Betäubungsgranate, die einmal mein Bein traf. Mit
der Zeit erlebte ich ein
Demo-Burnout. Ich bin nicht mehr zu Demonstrationen gegangen. Was schmerzlich
ist, ist das Wissen, dass der
palästinensische Kampf gegen Israels Apartheid nichts mit der Realität zu tun
hat. Palästinenser, die ich kenne, haben Verhaftung,
Schläge, Hauszerstörung und Schlimmeres erlebt. Ich bitte Euch dringend,
Mondoweiss als eine
der wenigen Institutionen zu
unterstützen, die die Welt zwingt,
die tägliche Ungerechtigkeit
anzuerkennen. Mondoweiss hat eine querdenkerische Konversation über Palästina,
Israel, Zionismus erleichtert. Mondoweiss hat
es möglich gemacht, in einer ernsten Weise über die Israel-Lobby zu diskutieren
und die realen Fakten über die zionistisch-jüdischen(und christlichen) Kräfte in
der US-Politik von den verhassten Rothschild-Banker-Komplott-Theorien zu
trennen.
(dt. und
gekürzt E. Rohlfs)