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Siedler greifen Olivenhaine an.

2500 Bäume in einer Woche verbrannt.

 

Saed Bannoura, IMENC & Agencies, 21. Oktober 2010

 

Am Donnerstagnachmittag griff eine Gruppe extremistischer jüdischer Siedler von Bracha, einer illegalen Siedlung nahe Nablus, palästinensische Dörfler an, sägte Bäume ab, verbrannte Olivenbäume und verletzte einen Bauer.

 

Lokale Quellen berichteten, dass ein Dorfbewohner aus Burin verletzt wurde, nachdem er gewalttätig von Siedlern angegriffen worden war, als er sie daran hindern wollte, seine Bäume auszureißen. Moneer Qadous wurde mit einem scharfen Gegenstand angegriffen und musste ins Rafidia Krankenhaus nach Nablus gebracht werden.

Dutzende von Siedlern, marschierten in Gruppen und griffen palästinensische Olivenpflücker in der Nähe von Burin an, während israelische Soldaten einen anderen Dörfler kidnappten, der sein Land verteidigte.

 

Die Quelle fügte noch hinzu, dass mindestens 2500 Olivenbäume, die Burins Bewohnern gehören, seit letztem Donnerstag verbrannt wurden. Solch eine Zerstörung ist für die Dörfler wirklich eine Katastrophe, da sie von den Oliven  und deren Öl als Haupteinnahmequelle für ihren Lebensunterhalt abhängig sind.

 

Zeugen sagten, dass Soldaten  untätig herumstanden, während die Siedler die Dörfler und die Olivenhaine angriffen. Sie verhinderten aber palästinensische Feuerwehrleute, dass sie den angezündeten Olivenhain erreichten – unter dem Vorwand, dass man auf die  eigentliche Sicherheitskoordinierung warte. Unterdessen wurde der Verlust der Bäume durch den Brand noch größer.

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 

pax christi und IPPNW - Reisegruppe im Westjordanland

Gewalttätige Siedler greifen Palästinenser während der Olivenernte an

 

Ein Brandanschlag auf eine palästinensische Mädchenschule, in Brand gesetzte Olivenhaine und vom israelischen Militär abgesperrte Zufahrtswege zu Ernteplätzen – von diesen Ereignissen im Westjordanland erfuhr eine Reisegruppe von IPPNW und pax christi von palästinensischen Bauern.

 

Die 25köpfige Reisegruppe von pax christi und IPPNW ist seit 10 Tagen im Westjordanland und Israel. Am Mittwoch erfuhr sie von einem nächtlichen Brandanschlag auf eine staatliche palästinensische Mädchenschule in Assawiya und besuchte diese Schule. Auf hebräisch hinterließen die Brandstifter dort einen "Gruß aus den Bergen". Das palästinensische Dorf Assawiya im bergigen Westjordanland ist ebenso wie das angrenzende Dorf Sinchel von jüdischen Siedlungen umgeben, die die Hügel in Beschlag genommen haben. „Die auf den Bergen um Nablus liegenden jüdischen Siedlungen sind völkerrechtswidrig und entziehen den palästinensischen Bauern die Lebensgrundlage“, erklärt dazu Wiltrud Rösch-Metzler, Vize-Präsidentin von pax christi.

 

Gestern wollte die Gruppe zusammen mit palästinensischen Bauern Oliven in der Nähe von Nablus pflücken. Die Reisegruppe konnte den ursprünglich für sie vorgesehenen Ernteplatz jedoch nicht erreichen, weil das Militär als Schutz für die Siedler diesen Olivenhain und die Zufahrtswege zur militärischen Sperrzone erklärt hatte. Der Ernte-Einsatz war von den israelischen „Rabbinern für Menschenrechte“ organisiert worden. Internationale Helfer sollen die Bauern gegen die von jüdischen Siedlern ausgehende Gewalt schützen.

 

„Von Daoud Nasser, der mit seiner Familie zusammen auf Land der Familie in der Nähe von Betlehem ausharrt, erfuhren wir, dass Siedler Olivenbäume seiner Nachbarn angezündet hatten. Sein Projekt "Zelt der Nationen" haben wir vor einigen Tagen besucht. Wenn man hier vor Ort ist, bekommt man den Eindruck, dass mit diesen Siedlern ein Frieden in Palästina nur schwer möglich ist“, berichtete Sabine Farrouh, Vorstandsmitglied der IPPNW.