Rosen
Medzini, Ynet, 19.7.09
Maher
Hanoun, ein Bewohner von Sheik
Jarrah-Stadtteil in Ost-Jerusalem, bekam vom Gericht
eine Order, sein Haus zu verlassen. Dutzende von Stadtteilbewohnern sowohl
jüdische wie arabische politische und Menschenrechtsaktivisten kamen am Sonntag
zu Hanouns Haus, um gegen den Gerichtsentscheid zu protestieren.
Vor
dem Sonntag war berichtet worden, dass die USA Druck auf Israel ausübt, die
Entwicklung eines geplanten Hotels in Sheikh
Jarrah zu stoppen.
Die
Demonstranten hielten ein Poster mit dem Bild des US-Präsidenten Barack Obamas und der
Bildunterschrift auf Englisch: „Präsident Obama, Ja,
du kannst ! – Stop die Vertreibungen und
Hauszerstörungen in Ost-Jerusalem!
„Es
ist meine Verantwortung, mein Haus, in dem ich geboren wurde, zu schützen und
auch meine Kinder zu schützen, die auch hier geboren wurden,“
sagte Hanoun. „Sollten sie uns evakuieren, wüssten
wir nicht wo wir hingehen sollen. Wir baten jeden darum, den Familien von
Sheikh Jarrah zu helfen.“
Hatem
Abdel-Qader, der vor einigen Wochen von seinem Posten
als palästinensischer Minister für Jerusalem-Angelegenheiten zurückgetreten ist, sagte zu Ynet: „Die Amerikaner üben Druck auf Israel aus, alle
Veränderungen des Status Quo zu suspendieren und keine Siedlung (auf dem
Grundstück) des Shepherd Hotel zu bauen. Das in Frage
kommende Gebiet ist palästinensisch und ist unter israelischer Besatzung. Wir
hoffen, dass der amerikanische Druck Erfolg haben wird.“
Abdel
Qader fügt noch hinzu: „Wir sind hier, um die Hanoun-Familie zu unterstützen und eine Botschaft an die
ganze Welt zu senden – die Entscheidung, das Haus abzureißen und eine Siedlung
zu bauen ist illegal.
Der
frühere Minister glaubt, dass die USA einen enormen Einfluss auf das Problem
haben kann.
Das
Jerusalemer Stadtratsmitglied von Meretz Meir Margalit beteiligte sich an der Demonstration am Sonntag.
Das Shepherd-Hotel ist ein weiterer Teil einer
größeren Bemühung der israelischen Regierung, die Judaisierung
des östlichen Stadtteils voran zu bringen, einmal direkt, einmal durch
Siedler,“ sagt er.
Nach
Margalit ist es das Ziel, so viele Grundstücke als
möglich in der Ost-Stadt zu übernehmen mit dem Versuch, eine Situation zu
schaffen, in der der größte Teil des Gebietes als jüdisch beansprucht werden kann
entsprechend dem Clinton-Konzept ( nach dem bei einem Friedensabkommen und einem Landtausch Gebiete mit jüdischer
Mehrheit in jüdischen Händen bleibt und umgekehrt)
Die
Amerikaner verstehen, dass es hier einen breit angelegten Strategieplan gibt,
dessen Ziel es ist, das demographische Gleichgewicht im Gebiet zu verändern.
Sie wollen es deshalb stoppen, bevor es zu spät ist.“ schlussfolgerte er.
(dt.
Ellen Rohlfs)