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Die Rassisten, die Israel übernehmen, müssen gestürzt werden.

 

Sefi Rachlefsky, Haaretz, 27.2.11

http://www.haaretz.com/print-edtion/Opnion/the-racist-entity-that-is-taking-over-Israel-must-be-toppelt

 

Die Armseligkeit des Gesetzes angesichts des  Rabbiners Dov Lior hat viele Hintergründe  und Liors Weigerung wegen seiner Unterstützung  für „Die Torah des Königs – die Gesetze für das Töten der Einheimischen“  verhört zu werden, berührt die Sache nur am Rand.

 

Vor 30 Jahren wurde die Terrororganisation, als „Jüdischer Untergrund“ bekannt, gegründet, um Araber zu töten. Der Verantwortliche für die Gruppenoperationen, Menachem Livni, der wegen mehrfachen Mordes verurteilt wurde, bevor er von der Regierung begnadigt wurde, sagte damals aus, dass der Geist, Initiator, religiöse Ausbilder und Koordinator der Morde Lior  gewesen sei.

 

Das trifft für die Morde zu, die der „Untergrund“ ausführte, und  für den Druck, den er auf die Mörder ausübte, um Busse und ihre Passagiere in die Luft zu jagen. Das Gesetz legt fest, dass jemand, der Mörder ausschickt, mehrfach lebenslängliche Gefängnisstrafe  und zusätzliche Strafen erhalten soll, allein  für das Organisieren des Mordes. Aber Dank Informationen aus den oberen politischen Rängen kam Lior nie ins Gefängnis, wurde nicht verurteilt, ja nicht einmal entsprechend verhört.

 

Also machte er weiter: Baruch Goldstein,   der 1994 in Hebron 29 betende Muslime  umbrachte, sah Lior als seinen Rabbiner und Berater. Nach dem Massaker am Grab des Patriarchen erklärte Lior, dass „Baruch Goldstein heiliger als die Heiligen des Holocaust“ sei.

Der ausschlaggebende Geist hinter den religiösen Edikten gegen Ministerpräsident Yitzhak Rabin, die 1995 zu seiner Ermordung führten, war nach seinen Aussagen Lior. Rabins Mörder besuchte oft Hebron, wo er auch Lior  besuchte.

 

Rabbi Lior ist nicht im Gefängnis. Zur Zeit wirkt er als Gemeinderabbiner, als Chef eines jüdischen Gerichts und als Dekan einer großen IDF-Yeshiva. Er ist auch der Chef des Judäa-Samaria-Rabbinerkomitees. Tausende hören auf seine Forderungen, hundert Tausenden wird seine Ideologie gelehrt; zehn Tausende Schekel werden ihm jeden Monat vom israelischen Steuerzahler bezahlt.

 

Diese  absolute Verirrung ist kein Zufall. Das Regime wählt Lior, Tel Aviv ist wie in einer Traumwelt. Die tatsächliche Realität, die Israel beigebracht worden ist, ist Lior. Unter König Lior hat Israel eine Welt gebaut, in der nur Juden Bürger sind, die Araber nicht, auch in den besetzten Gebieten und in Jerusalem, wo ein jüdischer Mann  Bürger ist, sein arabischer Nachbar aber nicht. Die meisten jüdischen Erstklässler gehen in ultra-orthodoxe und religiöse Schulen. Die Mehrheit unter ihnen wird nach der „King’s Torah“ unterrichtet. Ein Jude ist ein Mensch – ein nicht-Jude ist kein Mensch „Du sollst nicht töten“ gilt nicht für Nicht-Juden Und dies wird nicht als eine Art Aufhetzung verkündigt, sondern als einfache Feststellung einer Tatsache. So wie man einen Stuhl einen Stuhl nennt.

 

Da gibt es kein Wenn und Aber. Entweder du bist mit Lior oder du bist gegen ihn. Die Rabbiner, die ihn wählen sind Lior. Der Bildungsminister, der das Grab der Patriarchen Hand in Hand mit dem schuldig erklärten Terroristen Livni besucht, dem er den Auftrag geben will, die Kinder zu erziehen, die nach Hebron gebracht werden – ist Lior. Der Ministerpräsident, der Israel zu Sklaven der rassistischen Welt der Siedlungen macht , ist Lior.

 

Die in Libyen begangenen Grausamkeiten senden eine Botschaft an die Welt: Patriotismus geht zusammen mit Demokratie, nicht mit dem Regime. Bürger dürfen gegen willkürliche, rassistische Herrschaft kämpfen. 70 Jahre nach den Grausamkeiten in Europa sendet der Nahe Osten eine klare Botschaft über die moralische Notwendigkeit internationaler Interventionen, um Demokratie und die zivilen Rechte zu fördern und Rassismus und Unterdrückung zu bekämpfen.

Israel sollte wegen seiner Geschichte der Gewalt gegen Juden ein Führer auf diesem Weg  gewesen sein – doch das offizielle Israel hat die entgegengesetzte Richtung gewählt – die von Lior.

Jeder israelische Bürger und jeder Freund Israels außerhalb seiner Grenzen – ob Jude oder nicht  -  sollte angesichts solcher Dummheiten und Ungerechtigkeiten des Regimes ein demokratisches Israel unterstützen, entsprechend den Versprechen seiner Unabhängigkeitserklärung innerhalb seiner Grenzen, die als die Grenzen von 1967 ( oder als Grüne Linie) bekannt sind. Den Rassisten, die im Begriff sind, Israel zu übernehmen, muss Widerstand geleistet werden. Dieses Regime muss auch gestürzt werden.

 

( dt. Ellen Rohlfs)