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Natan Blanc

Gideon Spiro, 8.3.13

Während in diesen Tagen die Presse atemlos  mit den internen Verhandlungen  zur Neubildung einer Regierung beschäftigt ist, können wir  mit großer Sicherheit sagen, dass es zu keinen großen  Veränderungen in der Netanjahu-Regierung kommen wird. Wenn man auf jene wesentlichen Themen schaut: Frieden oder Krieg, Besatzung oder Befreiung, gemeiner Kapitalismus oder soziale Gleichheit und Solidarität, der jetzige Zustand wird bleiben. Auf jeden Fall wird es eine rechte Regierung sein mit oder ohne Lapid oder Bennett oder Shas, eine Kriegsregierung, die  alles tun wird, um die Besatzung und die Siedlungen  bestehen zu lassen mit einem „Friedensprozess“, der sich weiter hinziehen wird ohne Frieden, und die Mittelklasse und die Armen ausbeutet, während die Magnaten verhätschelt werden,  die ihre Schulden nicht zahlen, ein Garten Eden für gemeinen Kapitalismus. Eine Regierung, die keine Hoffnung verbreitet und nichts verändert.

Doch trotz  der pessimistischen Aussicht verliere ich die Hoffnung nicht ganz. Hilfe und Befreiung wird von der Jugend mit einer humanistischen Vision kommen , wie dem 19 jährigen Natan Blanc, der jetzt im Militärgefängnis 6 in Atlit sitzt, weil er sich weigert, in der Besatzungsarmee Dienst zu tun. Es ist seine 5. Gefängnisstrafe von 80 Tagen im Ganzen. Der Staat Israel  ist durch und durch von Kriegsgier und Besatzung  besetzt. Die Kinder werden bereits  im Kindergarten bis zum Ende der Oberschule von der Bedeutung des Militärdienstes gehirngewaschen, und der Holocaust selbst wird schamlos instrumentalisiert durch unangebrachte Klassenfahrten zu den Todeslagern. Doch trotz dieser massiven Dampfwalze gibt es  einige wunderbare Blüten, von denen ein Duft des Lebens ausgeht, der gegen den Todesgestank der  israelischen Kriegsmaschinerie angeht.

Was für ein  wunderbares Phänomen ist der junge Mann mit 19 Jahren, der vor der Zerstörungsmaschine steht und sagt: „Ich bin nicht bereit, an euren Kriegsspielen teilzunehmen. Ich bin nicht bereit, ein brutaler Kerl für die Besatzung zu sein, die  über ein anderes Volk herrscht, ich bin nicht bereit, auf Frauen und Kinder zu schießen; ich bin nicht bereit, Siedler und Siedlungen zu schützen, die auf gestohlenem Land eines anderen Volkes gebaut sind ; ich bin nicht bereit mitten in der Nacht in Wohnungen einzubrechen und  Angst und  Zerstörung zu säen, weil  dies kein Dienst für die Gesellschaft  und den Staat ist, sondern ein Dienst für die Kriegsherren.

Und tatsächlich ist Natan Blank bereit, seinen Dienst im Gemeindedienst zu tun, nicht um Leben zu zerstören, sondern um es zu erhalten.

Natans Familie hat eine ehrenhafte Tradition. Sie tut alles für Frieden. Seine Großmutter Judith ist eine alte Kämpferin  gegen die Besatzung und ihre Verbrechen. Zu Hause erhielt er die intellektuelle und psychologische Vorbereitung , um der  nationalistischen und rassistischen Flut widerstehen zu können, die uns von allen Seiten einschließt.

Ich hatte die Ehre  und war unter seinen Freunden und Unterstützern der Yesh Gvul Bewegung, die am Samstag auf den Berg ging,  von dem man das Gefängnis überschauen kann. Wir riefen laut : „Wir gratulieren Dir Natan!  Verzweifle nicht! Wir wollen dafür sorgen, dass die Besatzung aufhört!“

(dt. Ellen Rohlfs)