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Knessetsprecher: Errichtung
Israels verursachte bei den Arabern ein wirkliches Trauma
Haaretz Service, 3.August 2009
Der
Knessetsprecher Reuven
Rivlin (Likud) ruft zu einem grundsätzlichen Wandel in den Beziehungen zwischen
Juden und Arabern in Israel auf und
drängt zur Gründung einer „wahren Partnerschaft“ zwischen den beiden Gruppen
auf, die sich auf gegenseitigen Respekt, absoluter Gleichheit und auf die
speziellen Bedürfnisse und den einzigartigen Charakter jeder Seite gründet.
Man
hatte von Rivlin erwartet, dass er in einer Adresse, die er am Montag in der
Residenz des Präsidenten in Jerusalem verkündete, all dies sagen würde. In
seiner Rede sollte Rivlin sagen, dass die Errichtung Israels mit viel Schmerz und Leid und einem wirklichen Trauma für die
Palästinenser verbunden war ( zum großen Teil dank der
Kurzsichtigkeit der palästinensischen Führung). Viele der israelischen Araber,
die sich selbst als Teil des palästinensischen Volkes sehen, empfinden das Leid
ihrer Brüder und Schwestern jenseits der grünen Linie, Leid, für das sie den
Staat Israel verantwortlich machen.
„Viele
von ihnen,“ sagt Rivlin, „sehen sich dem Rassismus und
der Arroganz von Israels Juden ausgesetzt; die Ungleichheit bei der Verteilung
von Staatsgeldern lässt auch nicht eine besondere Zuneigung aufkommen.“
Nach
Rivlin ist Israels arabische Bevölkerung ein untrennbarer Teil dieses Landes.
Es ist eine Gruppe mit einer betont gemeinsamen nationalen Identität und die
auf immer als Kollektiv einen bedeutsamen integralen Teil der israelischen
Gesellschaft darstellen wird.
Rivlin
bemerkt, die meisten arabischen Bewohner Israels weigern sich, die Idee zu
akzeptieren, dass Israel das Heim des jüdischen Volkes sei. Er fügt hinzu, dass
einige der arabischen Führer innerhalb Israels sich mit den schlimmsten Feinden
Israels verbünden und gegen Israel hetzen.
„Die
arabische Bevölkerung ist ein untrennbarer Teil unserer Heimat,“ doch – fügt er
hinzu – „wir die Juden müssen eine klare Botschaft aussenden, dass es für uns
offensichtlich sei, dass unsere Heimat auch ihre Heimat sei und dass wir
beabsichtigen, mit ihnen zusammen zu leben und dass wir alle Aufrufe zur
zwangsweisen Immigration oder gar Vertreibung zurückweisen.
„Das
irgendwie europäische Ziel, das die meisten von uns haben, neben einer
zionistischen Minderheit zu leben, die mit leuchtenden Augen die Nationalhymne
singt, wird in unserem Nahen Osten keine Realität werden, Wir können nicht
vorgeben oder hoffen, dass unsere Nachbarn weggehen werden, selbst wenn wir das
Fensterschließen. Außerdem sollten wir dies nicht tun. Wir müssten sie so sehen
wie sie sind und ihnen sagen, dass wir sie akzeptieren, wie sie sind und eine
wahre Partnerschaft mit ihnen versuchen.
(Dt.
Ellen Rohlfs)