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UNRWA:
Die von der Überschwemmung verwüstete
Gegend in Gaza ist schockierend
26.1.2010
Gaza, Es ist schockierend. Das ist es, was bei der Ansicht von Mughraqa, Gaza, gesagt werden kann. Es ist ein Gebiet, das am Montag von der Überflutung schwer verwüstet wurde, berichtete die UNWRA.
Die meisten Bewohner von Mughraqa in der Nähe des Nuseirat-Flüchtlingslagers sind Flüchtlinge, die kein eigenes Land besitzen. Viele leben in provisorischen Unterkünften oder Zelten zusammen mit Schafen, Kamelen, Hühnern und anderen Haustieren, von denen sie leben.
UNRWA erzählt folgende Geschichte von Nuzha al-Rash, die mit ihrem Mann Fayez und vier Kindern die Fluten am Montag überlebte.
„Es traf uns, als es dunkel wurde“, erklärt sie, „ich hörte einige Lautsprecher, die den Leuten sagten, dass sie schnell ihre Unterkünfte verlassen sollten, weil der Wadi – das Wasser - kommt.
„Ich weckte meine Kinder auf und eilte nach draußen und sah eine Menge Leute rennen und schreien. Das einzige, woran ich denken konnte, war, mit den Kindern und meinem Mann wegzurennen.
Fayez half Nuzha und den Kindern nach draußen und sagte ihnen, weiterzurennen, während er zurückeilte, um noch Schafe und Hühner zu retten. Aber als er ihre Unterkunft erreichte, fand er, dass das Wasser schon eine Höhe von zwei Metern erreicht hatte, und er gezwungen war, sich schnell zu entfernen. Alle Tiere von Fayez waren ertrunken.
Jetzt fanden Faez, Nuzha und die Kinder Unterkunft in einer der lokalen Regierungsschulen. Außer dieser vorübergehenden Option, haben sie keinen anderen Platz, wo sie hingehen sollen. Fayez ist wegen des Verlustes ihres Heimes und aller Tiere äußerst niedergedrückt. „Allein von diesen Tieren hat meine Familie gelebt“, sagt er, „Jetzt weiß ich gar nicht, wie ich meine Kinder ernähren und sie mit dem Nötigsten versorgen soll.
Das einzig Gute ist, dass meine Familie gesund ist.“
Die Kinder können nicht einschlafen, und wenn sie schlafen, haben sie Alpträume. Der Jüngste, der Fünfjährige sagt:“ Meine Mama weckte mich auf, als ich mich gerade warm fühlte. Es war zu viel Wasser, ich konnte es fühlen und es war zu dunkel und viele Leute schrieen. Es war unheimlich.“
Abdel sagte noch, dass er sehr traurig sei, weil er nicht in der Lage war, seine neuen Schuhe oder wenigstens Socken zu retten. „Es ist sehr kalt und ich bin barfuß.“
Die UNRWA versorgt die Familie mit Matratzen, Decken und etwas Kleidung und einem Hygiene- und Lebensmittelpaket. Die Schulen sind im Augenblick im Gazastreifen wegen Winterferien geschlossen. So kann die Familie zunächst mal dort bleiben. Wenn aber die Schule in etwa 10 Tagen wieder beginnt, müssen Nuzha und die Familie einen andern Platz suchen, wo sie leben oder wenigstens schlafen können, während sie sich von den zerstörenden Wirkungen der Flut erholt haben.
Palestine News Agency – Wafa.
(dt. Ellen Rohlfs)