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Das Ende des sikarischen* Zionismus

 

Dov Yirmiya, Nahariya, 18.6.10, 

 

Ich bin einer von den noch  übrigen Haganah-Veteranen, die in der britischen Armee gedient haben und danach zu den Initiatoren  der illegalen Einwanderung für die Holocaust-überlebenden gehörte. Wir kämpften gegen die Mächte des siegreichen Großbritannien für das Recht, an den Küsten dieses Landes anzukommen.

Ihre Kriegsschiffe und Soldaten, die gerade gegen den schlimmsten aller Feinde gekämpft und sie besiegt hatten, gingen nun dazu über, unsere Herzmuschelboote(?)  mit Wut und Hass zu bekämpfen, unsere Boote, die von den Küsten Italiens voll Überlebender aus der Nazihölle in dieses Land abfuhren. Die Kriegsschiffe jagten hinter ihnen her, schlossen sie ein, manchmal zerdrückten sie sie, schossen auf sie, töteten und verletzten viele ihrer Passagiere.

 

Und jetzt hab ich mit Schrecken und  gebrochenen Herzen eine Wiederholung derselben Szenen beobachtet – doch mit umgekehrten Rollen. Es sind die Soldaten und Matrosen der Militärkräfte, die sich rühmen, die „israelischen Verteidigungskräfte“ zu sein. Sie sind nun die Verfolger und Mörder. Es gibt keine Grenze für die Schande, die Grausamkeit und die Heuchelei, die unsere kriminellen Akte mit Lügen und Bösartigkeit einhüllen.

 

Ich bin bis in die Tiefen meines Herzens  betroffen … wie konnten wir nur so tief fallen ??? Wie sind wir zu einem ungerechten und grausamen Volk geworden, aus einem von  Verfolgten zu  einem der verfolgt?

 

Doch! Ich hätte es erwarten können!. 19 Jahre lang waren wir mit dem System einer Militärregierung  über die arabische Minderheit einverstanden, die nach dem Unabhängig-keitskrieg bei uns geblieben ist. Sie wurde  von uns enteignet und diskriminiert. Dann folgten 43 Jahre von  berauschendem nationalistischem Draufgängertum, das  nach dem Sieg von 1967 wie eine abhängig machende Droge unser Volk durchdrang und die Großisrael-Bewegung an die Macht brachte, die seitdem in Israel herrscht.

 

Unsere goldene Gelegenheit als Sieger mit dem palästinensischen Volk Frieden zu machen, verschwand im Nu. Das faschistische zionistische Regime, das wie das italienische in Nordafrika herrschte, gewalttätige Eroberung und Besiedlung des Landes Palästina und seine Volkes …

Aber mit der letzten Maßnahme, dem tragikomischen Angriff der lächerlich zionistischen „Armada“, um den Würgegriff auf eine Enklave von 1,5 Millionen  unglücklicher Palästinenser im Gazastreifen noch fester zu ziehen, ist unser kleines Volk klar zu weit gegangen.

Die riesige Bürde  von Ungerechtigkeit  und  wahnsinniger Niederträchtigkeit, die das sikarische Israel sich  aufgeladen hat, bringt eine Katastrophe. Schon in voraussehbarer Zukunft ist Israel dabei, seine Überlebenschancen zu zerstören. Dass Menetekel der Zerstörung steht schon  mit Blut an der Wand. Wehe unsern Kinder, unseren Enkeln und Urenkeln, denen wir solch eine Erbschaft hinterlassen.  ….

 

 

(dt. Ellen Rohlfs)