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Israelische Überfälle und Verhaftungen im Oktober

 

Ma’an News Agency, 6.11.10   

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Ramallah: das Ministerium für Verhaftete der Palästinensischen Behörde stellte fest, das israelische Militär verhaftete während des Oktobers 403 Palästinenser und  überfiel 2148 Wohnungen in der Westbank.

In einem am Samstag veröffentlichten Bericht sagte das Ministerium, israelische Soldaten schüchterten   Bewohner ein, griffen sie an und zerstörten Wohnungseinrichtungen während der Überfälle.

95% der Verhafteten wurden  vor den Augen ihrer Familien angegriffen und wurden auf dem Weg zu den Haftzentren in den israelischen Militärjeeps geschlagen.

Unter den Verhafteten waren 130 Minderjährige, die meisten aus Hebron und Jerusalem. Sie wurden zu einem  bis sechs Monaten Haftstrafe und großen Geldstrafen verurteilt.

 

60 Kinder aus Jerusalem und eines aus Hebron bekamen Hausarrest. In Fällen, bei denen ein Kind die Bedingungen des Hausarrestes verletzte, wurde ein Familienmitglied verhaftet, heißt es im Bericht.

Die meisten Verhafteten wurden in israelischen Siedlungen verhört, bevor sie in offizielle Haftzentren gebracht wurden. Das Ministerium dokumentierte 50 Fälle von Überfällen innerhalb der Gefängnisse. Unter dem Vorwand Mobiltelefone zu suchen, benützen die Gefängniswärter Tränengas und  Stöcke, um die Gefangenen zu schlagen und ihre persönlichen Dinge zu zerstören.

 

Die israelischen Menschenrechtsgruppen (Human Rights-  HR-Gruppen) berichten , das Palästinenser in israelischer Haft gefoltert wurden.

Am Dienstag veröffentlichten zwei HR-Gruppen einen Bericht, der Israel verklagt, dass die Verhörten  mit Genehmigung des Staates ( sanktioniert)  -mindestens in einer Haftanstalt in Petah Tikva in der Mitte Israels – schlecht behandelt werden .

Nach einem gemeinsamen Bericht von B’tselem  und HaMoked zeigen Zeugnisse von 121 Verhafteten ein klares Muster von Aktivitäten der Behörden, die   aus grausamer, unmenschlicher und demütigender Behandlung bestehen.

Nach dem zusammengefassten Zeugnis schließen die verletztenden Behandlungen grausame Haftbedingungen in versiegelten Zellen ein, Isolierung und skandalöse hygienische Bedingungen,  derartig gefesselte Hände im Verhörraum, dass man sie nicht bewegen kann, Schlafentzug und andere Methoden, um den Verhafteten physisch und psychisch zu schädigen.

Im Bericht heißt es noch, dass „die Anwendung von einem dieser Mittel, ganz sicher aber ihre kombinierte Anwendung eine grausame, unmenschliche und entwürdigende Behandlung ist und in einigen Fällen Folter. All dies ist  nach internationalem und israelischem Gesetz verboten“.

Außerdem berichten die HR-Gruppen, dass Kinder nach  Zeugenaussagen   von Soldaten und Gefängniswärtern nicht anders behandelt werden als Erwachsene – trotz ihres legalen Status als Minderjährige.

 

( dt. Ellen Rohlfs)