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Zur Veröffentlichung frei - 11/12/2009
AUFRUF PALÄSTINENSISCHER CHRISTEN UND CHRISTINNEN
ZUR BEENDIGUNG DER BESETZUNG
Eine Gruppe palästinensischer Christen und
Christinnen aus mehreren Kirchen und kirchlichen Organisationen veröffentlicht
einen leidenschaftlichen und vom Gebet erfüllten Aufruf zur Beendigung der
Besetzung Palästinas durch Israel.
Der Aufruf wird im Rahmen einer Tagung am 11. Dezember
in Bethlehem veröffentlicht zu einer Zeit, in der viele Palästinenser glauben,
dass sie sich in einer Sackgasse befinden. Das Dokument fragt die internationale
Gemeinschaft, die politischen Verantwortlichen in der Region und die Kirchen in
aller Welt nach ihrem Beitrag zur Unterstützung der Freiheitsbestrebungen des
palästinensischen Volkes. Der Aufruf will selbst inmitten "unserer Katastrophe"
als ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe verstanden werden.
Der Appell wird in Anlehnung an einen ähnlichen
Aufruf, den südafrikanische Kirchen 1985 auf dem Höhepunkt der Unterdrückung
unter dem Apartheidregime erlassen haben, "Kairos Palästina-Dokument" genannt.
Der damalige Aufruf hatte Kirchen und Weltöffentlichkeit aufgerüttelt und zu
konzertierten Aktionen veranlasst, die die Apartheid letztlich beendet haben.
Die Stunde der Wahrheit:
Ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der
Liebe aus der Mitte des Leidens der
Palästinenser und Palästinenserinnen
Einführung
Nach Gebet, Nachdenken und Meinungsaustausch
erheben wir, eine Gruppe christlicher Palästinenser und Palästinenserinnen,
mitten aus dem Leiden unseres von Israel besetzten Landes heraus unsere Stimme
zu einem Schrei der Hoffnung, wo keine Hoffnung ist, zu einem Schrei, der
erfüllt ist vom Gebet und von dem Glauben an Gott, der in Seiner göttlichen Güte
über alle Bewohnerinnen und Bewohner dieses Landes wacht. Uns beseelt das
Geheimnis der Liebe Gottes zu allen Menschen, das Geheimnis Seiner göttlichen
Gegenwart in der Geschichte aller Völker und in besonderer Weise in der
Geschichte unseres Landes. Als Christen und Palästinenser verkünden wir unser
Wort – ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.
Warum jetzt?
Weil das tragische Schicksal des
palästinensischen Volkes heute ausweglos geworden ist. Die Entscheidungsträger
begnügen sich mit Krisenmanagement, anstatt sich der schwierigen Aufgabe zu
unterziehen, nach einer Lösung für die Krise zu suchen. Die Herzen der Gläubigen
sind erfüllt von Schmerz und von Fragen: Was tut die internationale
Gemeinschaft? Was tun die politischen Verantwortlichen in Palästina, in Israel
und in der arabischen Welt? Was tut die Kirche? Hier geht es nicht allein um ein
politisches Problem. Es geht um eine Politik, die Menschen vernichtet, und das
geht die Kirche an.
Wir wenden uns an unsere Brüder und Schwestern,
an die Glieder unserer Kirchen in
diesem Land. Als Christen und Palästinenser
wenden wir uns an unsere politische und
religiöse Führung, an unsere palästinensische
und an die israelische Gesellschaft, an die Weltgemeinschaft und an unsere
christlichen Brüder und Schwestern in den Kirchen in aller Welt.
1.
Die Realität
1-1 "Sie sagen: 'Friede! Friede!' und ist
doch nicht Friede" (Jer 6, 14). In diesen Tagen reden alle vom Frieden im
Nahen Osten und vom Friedensprozess. Bisher sind das
jedoch nur Worte; Realität ist die israelische
Besetzung palästinensischer Gebiete, der Verlust unserer Freiheit. Ursächlich
dafür ist die folgende Situation:
1-1-1 Die Trennmauer, die auf palästinensischem
Gebiet errichtet worden ist, das zu
einem großen Teil zu diesem Zweck beschlagnahmt
wurde, hat unsere Städte und Dörfer in Gefängnisse verwandelt und voneinander
getrennt und sie zu verstreuten und geteilten Bezirken gemacht. Der Gazastreifen
lebt, vor allem nach dem grausamen Krieg, den Israel im Dezember 2008 bis Januar
2009 gegen dieses Gebiet geführt hat, auch weiterhin unter unmenschlichen
Bedingungen, unter einer ständigen Blockade und abgeschnitten von den übrigen
palästinensischen Gebieten.
1-1-2 Im Namen Gottes und im Namen von Macht
stehlen israelische Siedlungen
unser Land; sie kontrollieren unsere natürlichen
Ressourcen, auch das Wasser und das
Ackerland, und damit berauben sie
Hunderttausende von Palästinensern und
Palästinenserinnen ihrer Rechte und stehen einer
politischen Lösung im Wege.
1-1-3 Realität ist die tägliche Demütigung, der
wir auf dem Weg zu unseren
Arbeitsplätzen, zu Schulen und Krankenhäusern an
den Militärkontrollposten ausgesetzt sind.
1-1-4 Realität ist die Trennung von Familien;
sie macht das Familienleben für
Tausende von Palästinensern unmöglich, vor allem
dann, wenn einer der Ehegatten keinen israelischen Personalausweis besitzt.
1-1-5 Die Religionsfreiheit wird erheblich
eingeschränkt; der freie Zugang zu den
heiligen Stätten wird unter dem Vorwand von
Sicherheit verwehrt. Jerusalem und seine
heiligen Stätten sind für viele Christen und
Muslime aus dem Westjordanland und dem
Gazastreifen unerreichbar. Selbst Bewohner
Jerusalems sind während der religiösen Feste Einschränkungen ausgesetzt. Und
einige der arabischen Geistlichen werden häufig daran gehindert, Jerusalem zu
betreten.
1-1-6 Auch die Flüchtlinge gehören zu unserer
Realität. Die meisten von ihnen leben
immer noch unter unmenschlichen Bedingungen in
Lagern. Und obwohl sie das Recht auf Heimkehr haben, warten sie seit
Generationen auf ihre Rückkehr. Was soll aus ihnen werden?
1-1-7 Und die Gefangenen? Tausende von
Gefangenen, die in israelischen Gefängnissen dahinsiechen, sind Teil unserer
Realität. Die Israelis bewegen Himmel und Erde, um einen Gefangenen zu befreien.
Doch wann werden die Tausende von palästinensischen Gefangenen ihre Freiheit
wiedererlangen?
1-1-8 Jerusalem ist das Herzstück unserer
Realität. Es ist Symbol des Friedens und
Zeichen des Konflikts zugleich. Während die
Trennmauer palästinensische Wohngebiete teilt, werden palästinensische Bürger,
Christen und Muslime, weiterhin aus Jerusalem hinausgedrängt. Ihre
Personalausweise werden beschlagnahmt und dadurch verlieren sie ihr Bleiberecht
in Jerusalem. Ihre Häuser werden zerstört oder enteignet. Jerusalem, die Stadt
der Versöhnung, ist zu einer Stadt der Diskriminierung und Ausgrenzung, zu einer
Quelle des Streites anstatt des Friedens geworden.
1-2 Teil unserer Realität ist die Missachtung
des Völkerrechts und der
internationalen Resolutionen durch die Israelis
sowie die Untätigkeit der arabischen Welt und der Weltgemeinschaft angesichts
dieser Missachtung. Es werden Menschenrechte verletzt, aber trotz der
vielfältigen Berichte örtlicher und internationaler Menschenrechtsorganisationen
besteht das Unrecht fort.
1-2-1 Auch den Palästinensern im Staat Israel,
die zwar Bürgerinnen und Bürger sind
und als solche Rechte und Pflichten haben, ist
historisches Unrecht angetan worden und sie leiden heute immer noch unter einer
diskriminierenden Politik. Auch sie warten darauf, in den Genuss ihrer
uneingeschränkten Rechte zu kommen und den anderen Bürgern des Staates
gleichgestellt zu werden.
1-3 Ein weiteres Element unserer Realität ist
die Emigration. Das Fehlen einer Vision oder eines Funkens der Hoffnung auf
Frieden und Freiheit drängt junge Menschen, Muslime wie Christen, zur
Auswanderung. So wird das Land seiner wichtigsten und kostbarsten Ressource
beraubt – seiner ausgebildeten jungen Menschen. Die schrumpfende Zahl der
Christen, vor allem in Palästina, gehört zu den gefährlichen Folgen dieses
Konflikts.
Sie ist auch Folge der lokalen wie und
internationalen Lähmung und Unfähigkeit, zu einer
umfassenden Lösung des Problems zu gelangen.
1-4 Dieser Realität gegenüber rechtfertigt
Israel seine Aktionen, einschließlich der
Besetzung, der kollektiven Bestrafung und aller
anderen Formen von Repressalien gegen die Palästinenser, als Selbstverteidigung.
Unserer Auffassung nach stellt diese Vorstellung die Realität auf den Kopf. Ja,
es gibt palästinensischen Widerstand gegen die Besetzung. Wenn es jedoch keine
Besetzung gäbe, gäbe es auch keinen Widerstand, keine Angst und keine
Unsicherheit. Das ist unsere Sicht der Dinge. Wir appellieren an die Israelis,
die Besetzung zu beenden. Sie werden dann eine neue Welt ohne Angst und
Bedrohung entdecken, in der Sicherheit, Gerechtigkeit und Frieden herrschen.
1-5 Die Reaktionen der Palästinenser auf diese
Realität waren unterschiedlich.
Manche reagierten mit Verhandlungen: das war die
offizielle Haltung der Palästinensischen
Autoritätsbehörde; doch sie vermochte es nicht,
den Friedensprozess voranzutreiben. Manche Parteien begaben sich auf den Weg des
bewaffneten Widerstandes. Israel benutzte dies als Vorwand, die Palästinenser
des Terrorismus zu bezichtigen, und konnte damit das wahre Wesen des Konfliktes
verfälschen, ihn als einen israelischen Krieg gegen den Terrorismus darstellen
und nicht als israelische Besetzung, die auf legitimen palästinensischen
Widerstand zu ihrer Beendigung stößt.
1-5-1 Der interne Konflikt unter den
Palästinensern und die Abtrennung des
Gazastreifens von dem übrigen palästinensischen
Gebiet verschlimmerten die verhängnisvolle Situation. Dabei ist zu bedenken,
dass die Palästinenser zwar untereinander gespalten sind, ein großer Teil der
Verantwortung aber der internationalen Gemeinschaft anzulasten ist, denn sie
weigerte sich, konstruktiv auf den Willen des palästinensischen Volkes
einzugehen, der in dem Ergebnis der demokratischen und gesetzmäßigen Wahlen im
Jahre 2006 zum Ausdruck gekommen ist. Wir wiederholen und bekräftigen erneut,
dass unser christliches Wort in dieser Situation ein Wort des Glaubens, der
Hoffnung und der Liebe inmitten unserer Katastrophe ist.
2.
Ein Wort des Glaubens
Wir glauben an Gott, an einen gütigen und
gerechten Gott
2-1 Wir glauben an den einen Gott, den Schöpfer
des Universums und der
Menschheit. Wir glauben an einen gütigen und
gerechten Gott, der jedes seiner Geschöpfe
liebt. Wir glauben, dass jeder Mensch von Gott
nach Seinem Bilde und Ihm gleich geschaffen worden ist und dass jedes Wesen
seine Würde der Würde des Allmächtigen verdankt. Wir glauben, dass diese Würde
unteilbar und in jeder und jedem von uns gleich ist. Das heißt für uns hier und
heute und vor allem in diesem Land, dass Gott uns nicht für Kampf und Streit
geschaffen hat, sondern dafür, dass wir zueinander kommen, einander kennenlernen
und lieben können und gemeinsam das Land in Liebe und gegenseitigem Respekt
aufbauen.
2-1-1 Wir glauben an Gottes ewiges Wort, an
Seinen eingeborenen Sohn, unseren
Herrn Jesus Christus, den er der Welt als
Heiland gesandt hat.
2-1-2 Wir glauben an den Heiligen Geist, der die
Kirche und die ganze Menschheit
auf ihrem Weg begleitet. Der Geist hilft uns,
die Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments zu verstehen und uns hier und
jetzt vor Augen zu führen, dass beide zusammengehören. Der Geist tut uns die
Offenbarung Gottes für die Menschheit in der Vergangenheit, in der Gegenwart und
in der Zukunft kund.
Wie verstehen wir das Wort Gottes?
2-2 Wir glauben, dass Gott zu den Menschen hier
in unserem Land gesprochen hat:
"Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf
vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen
letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben
über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat"
(Heb 1, 1-2).
2-2-1 Wir christlichen Palästinenserinnen und
Palästinenser glauben wie alle Christen in der ganzen Welt, dass Jesus Christus
in die Welt gekommen ist, um das Gesetz und die Weissagung der Propheten zu
erfüllen. Er ist das A und das O, Anfang und Ende: in
seinem Licht und unter der Führung des Heiligen
Geistes lesen wir die Heiligen Schriften,
denken über sie nach und legen sie aus, wie
Jesus Christus sie für die beiden Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus ausgelegt
hat. Im Evangelium nach Lukas steht geschrieben: "Und er fingan bei Moses und
allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt
war" (Lk 24, 27).
2-2-2 Unser Herr Jesus Christus kam in die Welt
und verkündigte, dass das
Himmelreich nahe herbeigekommen sei. Er löste im
Leben und im Glauben der ganzen
Menschheit eine Revolution aus. Er brachte "eine
neue Lehre" mit (Mk 1, 27), die ein neues
Licht auf das Alte Testament, auf die Themen
warf, die sich auf unseren christlichen Glauben und unser tägliches Leben
beziehen, auf Themen wie die Verheißungen, die Erwählung, das Volk Gottes und
das Land. Wir glauben, dass das Wort Gottes ein lebendiges Wort ist, das jede
Epoche der Geschichte in einem neuen Licht erscheinen lässt, und das den
christlichen Gläubigen offenbart, was Gott uns hier und heute sagt, und nicht
nur, was Gott in der fernen Vergangenheit gesagt haben mag. Deshalb darf das
Wort Gottes nicht in steinerne Buchstaben verwandelt werden, die die Liebe
Gottes und Seine Fürsorge im Leben der Völker und jedes einzelnen Menschen
entstellen. Diesem Irrtum erliegt die fundamentalistische Bibelauslegung, die
uns Tod und Zerstörung bringt, wenn das Wort Gottes versteinert und von einer
Generation auf die andere als toter Buchstabe tradiert wird. Dieser tote
Buchstabe wird in unserer derzeitigen Geschichte als Waffe benutzt, um uns
unserer Rechte und unseres Landes zu berauben.
Unser Land hat einen universellen Auftrag
2-3 Wir glauben, dass unser Land einen
universellen Auftrag hat. In dieser
Universalität erweitert sich die Bedeutung der
Verheißungen, des Landes, der Erwählung und des Volkes Gottes und schließt die
ganze Menschheit ein – angefangen bei allen Völkern, die in diesem Land wohnen.
Im Lichte der Lehren der Heiligen Schrift war die Verheißung des Landes zu
keiner Zeit ein politisches Programm, sondern vielmehr der Auftakt zur
vollständigen universellen Erlösung. Sie war der Beginn der Vollendung des
Reiches Gottes auf Erden.
2-3-1 Gott sandte die Patriarchen, die Propheten
und die Apostel mit einem universellen Auftrag für die Welt in dieses Land.
Heute haben wir in diesem Land drei Religionen – Judentum, Christentum und
Islam. Unser Land ist wie alle Länder auf der Welt
Gottes Land. Es ist heilig, weil Gott darin
gegenwärtig ist, denn Gott allein ist heilig und Gott
allein heiligt. Wir, die wir hier leben, haben
die Pflicht, Gottes Willen für dieses Land zu
befolgen. Wir haben die Pflicht, es von dem Übel
des Krieges zu befreien. Es ist Gottes Land, und deshalb muss es ein Land der
Versöhnung, des Friedens und der Liebe sein. Und das ist auch möglich. Gott hat
uns als zwei Völker hierher gestellt, und Gott gibt uns, wenn wir es nur
aufrichtig wollen, auch die Kraft, zusammenzuleben und Gerechtigkeit und Frieden
zu schaffen, das Land wahrhaft in Gottes Land zu verwandeln: "Die Erde ist
des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen" (Ps 24,
1).
2-3-2 Unsere Präsenz in diesem Land als
christliche und muslimische Palästinenser
und Palästinenserinnen ist kein Zufall, sondern
ist tief in der Geschichte und Geographie
dieses Landes verwurzelt und verbindet uns mit
diesem Land so, wie jedes Volk mit dem
Land verbunden ist, in dem es lebt. Es war
Unrecht, dass wir aus dem Land vertrieben worden sind. Der Westen versuchte, das
Unrecht, das Juden in den Ländern Europas erlitten hatten, wiedergutzumachen,
aber diese Wiedergutmachung ging auf unsere Kosten in unserem Land. Unrecht
sollte korrigiert werden; das Ergebnis war neues Unrecht.
2-3-3 Wir wissen überdies, dass bestimmte
Theologen im Westen versuchen, das uns
zugefügte Unrecht biblisch und theologisch zu
legitimieren. Auf diese Weise werden die
Verheißungen Gottes an uns nach ihrer Auslegung
zu einer Bedrohung für unsere nackte
Existenz. Die "frohe Botschaft" des Evangeliums
ist für uns zu "einem Vorboten des Todes"
geworden. Wir appellieren an diese Theologen,
noch gründlicher über das Wort Gottes
nachzudenken und ihre Auslegung zu korrigieren,
damit sie im Wort Gottes eine Quelle des
Lebens für alle Völker erkennen können.
2-3-4 Unsere Verbundenheit mit diesem Land ist
keine bloße ideologische oder
theologische Frage, sondern ein natürliches
Recht. Sie ist eine Sache von Leben und Tod.
Möglicherweise sind manche Menschen mit uns
nicht einverstanden und bezeichnen uns als Feinde, nur weil wir sagen, dass wir
als freies Volk in unserem Land leben wollen. Da wir Palästinenser und
Palästinenserinnen sind, leiden wir unter Besetzung, und da wir Christinnen
Christen sind, leiden wir an den falschen Auslegungen einiger Theologen.
Angesichts dessen ist es unsere Aufgabe, das Wort Gottes als Quelle des Lebens
und nicht des Todes zu verteidigen, damit "die frohe Botschaft" das bleibt, was
sie ist, "frohe Botschaft" für uns und für alle. Im Angesicht derer, die die
Bibel benutzen, um unsere Existenz als christliche und muslimische Palästinenser
zu bedrohen, bekräftigen wir unseren Glauben an die Bibel, weil wir wissen, dass
das Wort Gottes nicht die Quelle unserer Zerstörung sein kann.
2-4 Deshalb erklären wir, dass jede Benutzung
der Bibel zur Legitimierung oder
Unterstützung von politischen Optionen und
Standpunkten, die auf Unrecht beruhen und die Menschen von Menschen und Völkern
von anderen Völkern aufgezwungen werden, die
Religion in eine menschliche Ideologie
verwandeln und das Wort Gottes seiner Heiligkeit,
seiner Universalität und seiner Wahrheit
berauben.
2-5 Wir erklären ferner, dass die israelische
Besetzung palästinensischen Landes
Sünde gegen Gott und die Menschen ist, weil sie
die Palästinenser ihrer grundlegenden
Menschenrechte beraubt, die ihnen von Gott
verliehen worden sind. Sie entstellt das Ebenbild Gottes in dem Israeli, der zum
Besatzer geworden ist, und sie entstellt das Ebenbild Gottes in dem
Palästinenser, der unter der Besetzung leben muss. Wir erklären, dass jede
Theologie, die die Besetzung rechtfertigt und dabei vorgibt, sich auf die Bibel
oder auf den Glauben oder die Geschichte zu stützen, von der christlichen Lehre
entfernt ist, weil sie im Namen des Allmächtigen Gottes zu Gewalt und zum
heiligen Krieg aufruft und Gott temporären menschlichen Interessen unterordnet;
damit entstellt sie das Antlitz Gottes in den Menschen, die unter politischem
und theologischem Unrecht leben müssen.
2-5-1 Wenn wir also unsere Stimme erheben und
das Ende der Besetzung fordern,
dann geht es uns nicht nur darum, die verletzte
Menschlichkeit und die gedemütigte
Menschenwürde der Palästinenser zu heilen,
sondern auch darum, die Israelis von der Gewalt der Besetzung zu befreien, die
sie den Palästinensern aufzwingen.
3. Hoffnung
3-1 Obwohl es keinen Schimmer einer positiven
Entwicklung gibt, bleibt unsere
Hoffnung stark. Die gegenwärtige Situation
verspricht keine schnelle Lösung und kein Ende
der uns aufgezwungenen Besetzung. Gewiss, die
Initiativen, die Konferenzen, die Besuche
und die Verhandlungen haben sich vervielfältigt,
aber sie haben nicht zu einer Änderung
unserer Situation und unseres Leidens geführt.
Nicht einmal die von Präsident Obama
angekündigte neue Haltung der USA mit dem
deutlichen Wunsch nach Beendigung der
verhängnisvollen Situation konnte an unserer
Lage etwas ändern. Die klare israelische
Antwort, die sich jeder Lösung verweigert, lässt
keinen Raum für positive Erwartungen.
Dennoch bleibt unsere Hoffnung stark, denn sie
kommt von Gott. Gott allein ist gütig,
allmächtig und voller Liebe, und Seine Güte wird
eines Tages den Sieg über das Übel
davontragen, dem wir jetzt ausgeliefert sind.
Paulus sagt: "Ist Gott für uns, wer kann wider
uns sein? (…) Wer will uns scheiden von der
Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder
Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr
oder Schwert? Wie geschrieben steht, 'Um deinetwillen werden wir getötet den
ganzen Tag;' (…) Denn ich bin gewiss, dass (nichts in der ganzen Schöpfung) uns
scheiden kann von der Liebe Gottes"
(Röm 8, 31; 35; 36; 39).
Was bedeutet Hoffnung?
3-2 Die Hoffnung, die in uns ist, bedeutet
zuallererst und vor allem anderen unseren Glauben an Gott und zum zweiten unsere
Erwartung einer besseren Zukunft, allem zum Trotz. Drittens bedeutet Hoffnung
nicht, Illusionen nachzujagen – uns ist klar, dass die
Befreiung nicht unmittelbar bevorsteht. Hoffnung
ist die Fähigkeit, Gott inmitten von Trübsal
zu erkennen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Heiligen Geistes zu sein, der in uns
wohnt. Aus dieser Sichtweise gewinnen wir die
Kraft, standhaft und fest zu bleiben und auf
eine Veränderung unserer heutigen Wirklichkeit
hinzuwirken. Hoffnung bedeutet nicht, dem
Bösen nachzugeben, sondern vielmehr, uns dagegen
aufzulehnen und am Widerstand dagegen festzuhalten. Wir sehen gegenwärtig und
für die Zukunft nichts außer Niedergang und Vernichtung. Wir sehen, dass die
starke und zunehmende Orientierung auf rassistische
Trennung und auf die Auferlegung von Gesetzen,
die uns unsere Existenz und unsere Würde streitig machen, die Oberhand gewonnen
hat. Wir sehen in der palästinensischen Haltung Verwirrung und Spaltung. Wenn
wir uns trotz alledem dieser Realität heute widersetzen und uns intensiv
einsetzen, dann kommt die Vernichtung, die am Horizont droht, vielleicht doch
nicht über uns.
Zeichen der Hoffnung
3-3 Die Kirche in unserem Land - ihre Führung
und ihre Gläubigen - lässt trotz ihrer Schwächen und ihren Spaltungen gewisse
Zeichen der Hoffnung erkennen. Unsere
Ortsgemeinden sind lebendig, und ihre jungen
Menschen sind aktive Apostel der
Gerechtigkeit und des Friedens. Neben dem
Engagement Einzelner tragen auch die
verschiedenen kirchlichen Einrichtungen dazu
bei, dass unser Glaube aktiv und präsent im
Dienst, im Gebet und in der Liebe zum Ausdruck
kommt.
3-3-1 Zu den Zeichen der Hoffnung gehören lokale
theologische Zentren, die sich
religiösen und sozialen Fragen widmen, und in
unseren verschiedenen Kirchen gibt es
zahlreiche davon. Wenn auch noch etwas
zurückhaltend, zeigt sich bei den Tagungen unserer verschiedenen Kirchenfamilien
immer stärker der ökumenische Geist.
3-3-2 Darüber hinaus sind noch die zahlreichen
Zusammenkünfte zum interreligiösen
Dialog zu nennen, des Dialogs zwischen Christen
und Muslimen, an dem sich kirchenleitende Verantwortliche wie auch ein Teil des
Volkes beteiligen. Ohne Zweifel ist der Dialog ein langwieriger Prozess; er wird
aber vervollständigt durch die täglichen Anstrengungen, denn wir durchleben alle
dasselbe Leid und hegen dieselben Erwartungen. Auch zwischen den drei Religionen
– Judentum, Christentum und Islam – gibt es einen Dialog, und es finden
verschiedene Dialogtagungen auf akademischer oder gesellschaftlicher Ebene
statt. Sie alle bemühen sich darum, die Mauern niederzureißen, die uns durch die
Besetzung auferlegt werden, und uns einer verzerrten Wahrnehmung von Menschen im
Herzen ihrer Brüder und Schwestern zu widersetzen.
3-3-3 Zu den wichtigsten Zeichen der Hoffnung
gehört die Beharrlichkeit der Generationen, ihr Glaube an die Gerechtigkeit
ihrer Sache und die Aufrechterhaltung der
Erinnerung, die die "Nakba" (Katastrophe) und
ihre Bedeutung nicht in Vergessenheit geraten lässt. Ebenso wichtig sind das
wachsende Bewusstsein in vielen Kirchen überall in der Welt und ihr Wunsch, die
Wahrheit darüber zu erfahren, was hier geschieht.
3-3-4 Alledem, was wir genannt haben, ist
hinzuzufügen, dass wir eine Entschlossenheit bei vielen Menschen wahrnehmen, den
Hass der Vergangenheit zu überwinden und bereit zu sein für Versöhnung, sobald
die Gerechtigkeit wiederhergestellt ist.
Die Öffentlichkeit wird sich zunehmend bewusst,
dass die politischen Rechte der
Palästinenser wiederhergestellt werden müssen,
und es gibt jüdische und israelische Stimmen, die diese Forderungen mit
Zustimmung der internationalen Gemeinschaft unterstützen.
Diesen Kräften, die sich für Gerechtigkeit und
Versöhnung einsetzen, ist es allerdings noch
nicht gelungen, die ungerechte Situation zu
verändern, aber sie haben einen gewissen Einfluss und können möglicherweise die
Leidenszeit abkürzen und die Zeit der Versöhnung eher anbrechen lassen.
Der Auftrag der Kirche
3-4 Unsere Kirche ist eine Kirche von Menschen,
die beten und dienen. Ihr Gebet
und ihr Dienst sind prophetisch; sie tragen die
Stimme Gottes in die Gegenwart und in die
Zukunft. Alles, was in unserem Land geschieht,
alle die hier leben, alle Leiden und
Hoffnungen, alles Unrecht und alle Bemühungen um
ein Ende des Unrechts sind wichtige
Anliegen der Gebete unserer Kirche und des
Dienstes aller ihrer Einrichtungen. Gott sei
Dank, dass unsere Kirche ihre Stimme gegen das
Unrecht erhebt, obwohl manche Menschen es lieber sähen, wenn sie schwiege und
sich allein ihren religiösen Übungen hingäbe.
3-4-1 Die Kirche hat einen prophetischen
Auftrag, nämlich mutig, ehrlich und liebevoll das Wort Gottes in ihrem
jeweiligen Umfeld und inmitten des Tagesgeschehens auszusprechen. Wenn sie
Partei ergreift, dann ist ihr Platz an der Seite der Unterdrückten, wie
Christus, unser Herr, an der Seite jedes armen Menschen und jedes Sünders stand
und sie zur Buße, zum Leben und zur Wiederherstellung ihrer Würde aufrief, die
ihnen von Gott verliehen worden war und die ihnen niemand nehmen darf.
3-4-2 Die Kirche hat den Auftrag, das Reich
Gottes zu verkündigen, ein Reich der
Gerechtigkeit, des Friedens und der
Menschenwürde. Als lebendige Kirche sind wir berufen, Zeugnis von der Güte
Gottes und von der Würde des Menschen abzulegen. Wir sind berufen, zu beten und
unsere Stimme laut zu erheben, wenn wir eine neue Gesellschaft ankündigen, in
der Menschen auf ihre eigene Würde und auf die Würde ihrer Widersacher
vertrauen. Wir leben zwar unter einer Besatzungsmacht und fordern, dass unsere
Widersacher dem Unrecht, das sie verursachen, ein Ende machen, gleichzeitig
erkennen wir aber in ihnen Menschen, denen Gott ebenso wie uns Würde verliehen
hat, die von Gottes Würde herrührt.
3-4-3 Unsere Kirche weist auf das Reich hin, das
an kein irdisches Reich gebunden
werden kann. Jesus sagte vor Pilatus, dass er
tatsächlich König sei, aber "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Joh
18, 36). Und Paulus sagt: "Das Reich Gottes ist nicht Essen und
Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede in
dem Heiligen Geist" (Röm 14, 17).
Deshalb
darf keine Religion ein ungerechtes politisches
System begünstigen oder unterstützen,
sondern sie muss vielmehr Gerechtigkeit,
Wahrheit und Menschenwürde fördern. Sie muss
alles tun, um politische Systeme, unter denen
Menschen Unrecht leiden und die
Menschenwürde verletzt wird, auf den rechten Weg
zurückzubringen. Das Reich Gottes auf
Erden ist an keine politische Orientierung
gebunden, denn es ist größer und umfassender als einzelne politische Systeme.
3-4-4 Jesus Christus spricht: "Das Reich
Gottes ist mitten unter euch" (Luk 17, 21). Dieses Reich, das mitten
unter uns und in uns ist, ist die Weiterentwicklung des Geheimnisses
der Erlösung. Es ist die Gegenwart Gottes unter
uns und unsere Wahrnehmung dieser
Gegenwart in allem, was wir tun und sagen. In
dieser göttlichen Gegenwart müssen wir alles, was in unseren Kräften steht, tun,
um diesem Land Gerechtigkeit zu verschaffen.
3-4-5 Die harten Bedingungen, unter denen die
palästinensische Kirche gelebt hat
und noch immer lebt, haben die Kirche gezwungen,
sich ihres Glaubens zu vergewissern und ihre Berufung deutlicher zu erkennen.
Wir haben uns gründlich mit unserer Berufung
auseinandergesetzt und sind uns ihrer inmitten
des Leidens und der Schmerzen deutlicher
bewusst geworden: heute bezeugen wir die Kraft
der Liebe, anstatt der Rache, eine Kultur des Lebens, anstatt einer Kultur des
Todes. Das ist für uns, für die Kirche und für die Welt eine Quelle der
Hoffnung.
3-5 Quelle unserer Hoffnung ist die
Auferstehung. Wie Christus auferstanden ist
und den Sieg über den Tod und das Böse
davongetragen hat, so können auch wir, kann jeder einzelne Mensch, der in diesem
Land lebt, das Übel des Krieges überwinden. Wir werden eine bekennende,
standhafte und aktive Kirche im Land der Auferstehung bleiben.
4. Liebe
Das Liebesgebot
4-1 Christus, unser Herr, sagt: "Liebt euch
untereinander, wie ich euch geliebt habe" (Joh 13, 34). Er hat uns gezeigt,
wie wir unsere Feinde lieben und mit ihnen umgehen sollen: "Ihr habt gehört,
dass gesagt ist: 'Du sollst deinen Nächsten lieben' und deinen Feind
hassen. Ich aber sage euch, liebet eure
Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures
Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und
lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (…) Darum sollt ihr vollkommen sein,
wie euer Vater im Himmel vollkommen ist"
(Mt 5, 43-48). Bei Paulus heißt es:
"Vergeltet niemand Böses mit Bösem" (Röm 12, 17). Und Petrus sagt:
"Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet
vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt" (1. Petr 3,
9).
Widerstand
4-2 Diese Worte sind eindeutig. Liebe ist das
Gebot Christi, unseres Herrn, an uns,
und es gilt für Freunde wie für Feinde. Das muss
klar sein, da wir uns in einer Lage befinden, in der wir dem Bösen jedweder Art
entgegentreten müssen.
4-2-1 Liebe erkennt in jedem Menschen das
Antlitz Gottes. Jeder Mensch ist mein
Bruder oder meine Schwester. Das Antlitz Gottes
in jedem Menschen erkennen, bedeutet
jedoch nicht, das Böse oder die Aggression des
anderen hinzunehmen. Die Liebe bemüht sich vielmehr, das Böse zurechtzurücken
und der Aggression Einhalt zu gebieten. Das Unrecht, unter dem das
palästinensische Volk lebt, d.h. die israelische Besetzung, ist ein Übel und
eine Sünde, denen entgegengetreten werden muss und die beseitigt werden müssen.
Die Verantwortung dafür liegt dafür liegt zuallererst bei den Palästinensern
selbst, die unter der Besetzung leben. Denn die christliche Liebe mahnt uns zum
Widerstand gegen die Besetzung.
Die Liebe bezwingt jedoch das Böse, indem sie
den Weg der Gerechtigkeit einschlägt. Aber
auch die Weltgemeinschaft ist verantwortlich,
weil heute das Völkerrecht die Beziehungen
unter den Völkern regelt. Schließlich tragen
diejenigen, die das Unrecht tun, die
Verantwortung dafür, sich selbst vom Bösen, das
in ihnen ist, und vom Unrecht, das sie
anderen zufügen, zu lösen.
4-2-2 Wenn wir auf die Geschichte der Nationen
schauen, sehen wir viele Kriege und
viel kriegerischen Widerstand gegen den Krieg,
viel gewaltsamen Widerstand gegen Gewalt.
Das palästinensische Volk hat denselben Weg wie
andere Völker beschritten, vor allem in den ersten Phasen seines Kampfes gegen
die israelische Besetzung. Es hat aber auch, vor allem während der ersten
Intifada, einen friedlichen Kampf geführt. Es ist uns bewusst, dass alle Völker
einen neuen Weg für ihre gegenseitigen Beziehungen und zur Lösung ihrer
Konflikte finden müssen. Die Wege der Gewalt müssen Wegen des Friedens weichen.
Das gilt ganz besonders für die Völker, die militärisch stark und mächtig genug
sind, um dem Schwächeren ihr Unrecht aufzuzwingen.
4-2-3 Wir meinen, dass wir als Christen gegen
die israelische Besetzung Widerstand
leisten müssen. Widerstand ist für Christen ein
Recht und eine Pflicht, doch das Grundprinzip ihres Widerstandes ist die Liebe.
Es muss sich daher um einen kreativen Widerstand handeln, das heißt, es müssen
menschliche Wege gefunden werden, die die Menschlichkeit des Feindes ansprechen.
Im Antlitz des Feindes die Würde Gottes zu sehen und im aktiven Widerstand nur
solche Positionen zuzulassen, in denen sich diese Vision widerspiegelt, ist der
wirksamste Weg, die Unterdrückung zu beenden und den Unterdrücker zu zwingen,
von seiner Aggression abzulassen; auf diese Weise kann das erwünschte Ziel
erreicht werden: das Land, die Freiheit, die Würde und die Unabhängigkeit
wiederzuerlangen.
4-2-4 Christus, unser Herr, hat uns ein Beispiel
gegeben, dem wir nacheifern müssen.
Wir müssen dem Bösen widerstehen; aber er hat
uns auch gelehrt, dass wir dem Bösem nicht mit Bösem widerstehen sollen. Das ist
ein schwieriges Gebot, vor allem, wenn der Gegner entschlossen ist, sich
durchzusetzen und unser Bleiberecht in diesem Land zu leugnen. Es ist ein
schwieriges Gebot, aber es muss unbedingt befolgt werden, auch angesichts der
deutlichen Erklärungen der Besatzungsbehörden, die uns das Existenzrecht
verweigern, und der vielfältigen Rechtfertigungsversuche dieser Behörden, die
ihr Besatzungsregime über uns aufrechterhalten wollen.
4-2-5 Der Widerstand gegen das Übel der
Besetzung ist demnach eingebettet in die
christliche Liebe, die das Böse ablehnt und
wiedergutmacht. Sie widersteht dem Bösen in
allen seinen Formen mit Methoden, die dem
Grundsatz der Liebe entsprechen, und setzt alle Kräfte in Bewegung, um Frieden
zu stiften. Wir können auch durch zivilen Ungehorsam
Widerstand leisten. Wir sollen nicht Widerstand
leisten, indem wir Tod bringen, sondern
vielmehr, indem wir das Leben schützen Wir haben
Hochachtung vor allen, die ihr Leben für unsere Nation hingegeben haben, und
sagen, dass jeder Bürger bereit sein muss, sein Leben, seine Freiheit und sein
Land zu verteidigen.
4-2-6 Die zivilen Organisationen der
Palästinenser, aber auch die internationalen
Organisationen, die
Nichtregierungsorganisationen wie auch eine Reihe von religiösen
Institutionen appellieren an Einzelne,
Gesellschaften und Staaten, sich für den Rückzug von Investitionen und für
Boykottmaßnahmen der Wirtschaft und des Handels gegen alle von der Besatzung
hergestellten Güter einzusetzen. Wir sehen darin die Befolgung des Grundsatzes
des friedlichen Widerstandes. Diese anwaltschaftlichen Kampagnen müssen mutig
vorangetrieben werden und dabei offen und aufrichtig erklären, dass ihr Ziel
nicht Rache, sondern die Beseitigung des bestehenden Übels, die Befreiung der
Täter und der Opfer des Unrechts ist. Ziel ist die Befreiung beider Völker von
den extremistischen Positionen der verschiedenen israelischen Regierungen und
die Erlangung von Gerechtigkeit und Versöhnung für beide Seiten.
In diesem Geiste und mit dieser Zielrichtung
werden wir vielleicht die lang ersehnte Lösung unserer Probleme erreichen; das
ist schließlich auch in Südafrika und von vielen anderen Befreiungsbewegungen in
der ganzen Welt erreicht worden.
4-3 Mit unserer Liebe werden wir das Unrecht
überwinden und das Fundament für
eine neue Gesellschaft für uns und für unsere
Gegner legen. Unsere und ihre Zukunft gehören zusammen. Entweder wird der Zyklus
der Gewalt beide Seiten vernichten oder der Friede wird beiden Seiten zugute
kommen. Wir appellieren an Israel, von seinem Unrecht gegen uns abzulassen und
die Realität der Besetzung nicht länger unter dem Vorwand zu verfälschen, es sei
ein Kampf gegen den Terrorismus. Die Wurzeln des "Terrorismus" liegen in dem
menschlichen Unrecht, das uns angetan wird, und in dem Übel der Besetzung.
Beides muss aufhören, wenn die ehrliche Absicht besteht, den "Terrorismus" zu
beseitigen. Wir appellieren an das Volk von Israel, unsere Partner in unseren
Bemühungen um Frieden und nicht in dem unendlichen Zyklus der Gewalt zu sein.
Lasst uns gemeinsam dem Bösen widerstehen, dem Bösen der Besetzung und dem
teuflischen Zyklus der Gewalt!
5. Unser Wort an unsere Brüder und Schwestern
5-1 Wir alle sind auf einem Weg, der blockiert
ist, und stehen vor einer Zukunft, die nur Leid verheißt. Unser Wort an alle
unsere christlichen Brüder und Schwestern ist ein
Wort der Hoffnung, der Geduld, der
Standhaftigkeit und des Bemühens um eine bessere
Zukunft. Unser Wort lautet: Wir alle haben in
diesem Land eine Botschaft auszurichten und
werden sie auch weiter ausrichten, den Dornen,
dem Blut und den täglichen Schwierigkeiten zum Trotz. Wir setzen unsere Hoffnung
auf Gott, der uns zu Seiner Zeit Befreiung gewähren wird. Gleichzeitig werden
wir auch weiterhin im Einklang mit Gott und mit Gottes Willen daran arbeiten,
aufzubauen, dem Bösen zu widerstehen und den Tag der Gerechtigkeit und des
Friedens näher rücken zu lassen.
5-2 Wir sagen unseren christlichen Brüdern und
Schwestern: Dies ist eine Zeit der
Umkehr. Umkehr führt uns zurück in die
Gemeinschaft der Liebe mit allen, die leiden, mit
den Gefangenen, mit den Verwundeten, mit denen,
die unter vorübergehenden oder ständigen Behinderungen leiden, mit den Kindern,
die ihrer Kindheit beraubt sind, mit denen, die einen geliebten Menschen
beweinen. Die Gemeinschaft der Liebe sagt jedem Gläubigen im Geist und in der
Wahrheit: Wenn mein Bruder gefangen ist, dann bin auch ich gefangen; wenn sein
Haus zerstört wird, wird auch mein Haus zerstört; wenn mein Bruder umgebracht
wird, dann werde auch ich umgebracht.
Wir stehen vor denselben Herausforderungen und
teilen miteinander alles, was geschieht und was geschehen wird. Vielleicht haben
wir als Einzelne oder als Oberhäupter unserer Kirche geschwiegen, wo wir unsere
Stimme hätten erheben, das Unrecht hätten verurteilen und das Leiden hätten
teilen sollen. Dies ist eine Zeit der Buße für unser Schweigen, für unsere
Gleichgültigkeit, für unsere mangelnde Gemeinschaft, weil wir unserem Auftrag in
diesem Land nicht treu geblieben sind und ihn verraten haben oder weil wir nicht
genug nachgedacht oder getan haben, um eine neue, ganzheitliche Vision zu
finden.
So sind wir voneinander getrennt geblieben,
haben unser Zeugnis verleugnet und unser Wort geschwächt. Es ist eine Zeit der
Buße für unsere übermäßige Sorge um den Bestand der eigenen Institution,
manchmal sogar auf Kosten unseres Auftrags, was zur Folge hatte, dass die
prophetische Stimme, die den Kirchen vom Geist gegeben worden ist, stumm
geblieben ist.
5-3 Wir appellieren an die Christen, in dieser
Zeit der Prüfung standzuhalten, wie
wir es durch die Jahrhunderte hindurch getan
haben, während Staaten und Regierungen
kamen und gingen. Seid geduldig, standhaft und
voller Hoffnung, damit ihr die Herzen aller
unserer Brüder und Schwestern mit Hoffnung
erfüllen könnt, die in derselben Prüfung stehen.
"Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor
jedermann, der von euch Rechenschaft fordert
über die Hoffnung, die in euch ist"
(1. Petr 3, 15). Handelt, und wenn es mit
der Liebe
vereinbar ist, habt teil an den Opfern, die der
Widerstand von euch fordert, um eure
gegenwärtige Mühsal zu überwinden.
5-4 Wir sind nur Wenige, aber wir haben eine
starke und wichtige Botschaft. Unser
Land braucht dringend Liebe. Unsere Liebe ist
eine Botschaft an Muslime und Juden, aber
auch an die ganze Welt.
5-4-1 Unsere Botschaft an die Muslime ist eine
Botschaft der Liebe und für das
Zusammenleben, ein Appell, dem Fanatismus und
Extremismus abzuschwören. Sie ist auch eine Botschaft an die Welt, dass Muslime
nicht als Feinde abgestempelt oder als Terroristen karikiert werden dürfen,
sondern dass man mit ihnen in Frieden leben und den Dialog mit ihnen suchen
soll.
5-4-2 Unsere Botschaft an die Juden lautet: Wir
haben uns bekämpft und kämpfen
auch heute noch gegeneinander, aber wir können
auch lieben und miteinander
zusammenleben. Wir können unser politisches
Leben, in all seiner Komplexität, nach dem
Grundprinzip der Liebe und ihrer Kraft
organisieren, wenn erst einmal die Besetzung beendet und die Gerechtigkeit
wiederhergestellt ist.
5-4-3 Das Wort des Glaubens sagt allen, die
politisch tätig sind: Die Menschen sind
nicht zum Hass geschaffen worden. Hassen ist
nicht erlaubt, und auch Töten oder
Getötet werden ist nicht erlaubt. Die Kultur der
Liebe ist die Kultur, einander anzunehmen.
Dadurch vervollkommnen wir uns selbst, und
dadurch legen wir die Fundamente der
Gesellschaft.
6. Unser Wort an die Kirchen der Welt
6-1 Unser Wort an die Kirchen der Welt ist
zunächst ein Wort des Dankes für die
Solidarität, die sie uns in Worten, Taten und in
ihrer Präsenz unter uns zuteil werden lassen.
Es ist ein Wort der Anerkennung für die vielen
Kirchen und Christen, die unsere Forderung
nach dem Recht des palästinensischen Volkes auf
Selbstbestimmung unterstützen. Es ist eine Botschaft der Solidarität mit
Christen und Kirchen, die leiden, weil sie für Recht und
Gerechtigkeit eintreten.
Es ist aber auch ein Ruf zur Umkehr, zur
Korrektur fundamentalistischer theologischer
Positionen, die gewisse ungerechte politische
Optionen in Bezug auf das palästinensische
Volk unterstützen. Es ist ein Aufruf, sich an
die Seite der Unterdrückten zu stellen und das
Wort Gottes als frohe Botschaft an alle zu
bewahren, anstatt es in eine Waffe zu verwandeln, mit der die Unterdrückten
getötet werden. Das Wort Gottes ist ein Wort der Liebe zu Seiner ganzen
Schöpfung. Gott ist nicht der Verbündete einer Seite gegen eine andere, und auch
nicht der Gegner des einen gegenüber dem anderen. Gott ist der Herr aller, er
liebt alle, er fordert Gerechtigkeit von allen und gab uns allen dieselben
Gebote. Wir bitten unsere Schwesterkirchen, keinen theologischen Deckmantel für
das Unrecht anzubieten, unter dem wir leiden, oder über die Sünde der Besetzung,
die uns aufgezwungen worden ist. Unsere Frage an unsere Brüder und Schwestern in
den Kirchen heute lautet: Könnt ihr uns helfen, unsere Freiheit
zurückzuerlangen? Denn das ist die einzige Möglichkeit, beiden Völkern zu
Gerechtigkeit, Frieden, Sicherheit und Liebe zu verhelfen.
6-2 Um Verständnis für unsere Wirklichkeit zu
wecken, sagen wir den Kirchen:
Kommt und ihr werdet sehen! Wir werden unsere
Aufgabe erfüllen und euch die Wahrheit über unsere Wirklichkeit erzählen und wir
werden euch als Pilger empfangen, die zu uns kommen, um zu beten, und die eine
Botschaft des Friedens, der Liebe und der Versöhnung bringen. Ihr werdet die
Wirklichkeit und die Menschen dieses Landes, Palästinenser und Israelis
gleichermaßen, kennen lernen.
6-3 Wir verurteilen alle Formen von Rassismus,
gleichviel, ob religiös oder ethnisch begründet, einschließlich Antisemitismus
und Islamfeindlichkeit, und wir appellieren
an euch, ihn ebenfalls zu verurteilen und ihm
entgegenzutreten, wo und in welcher Form auch immer er auftritt. Gleichzeitig
appellieren wir an euch, ein Wort der Wahrheit zur israelischen Besetzung
palästinensischen Landes zu sagen und eure Haltung an der Wahrheit auszurichten.
Wie wir bereits gesagt haben, halten wir
Boykottmaßnahmen und den Abzug von
Investitionen für friedliche Werkzeuge, um
Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit für alle zu
erreichen.
7. Unser Wort an die internationale
Gemeinschaft
7-1 Unser Wort an die Weltgemeinschaft lautet:
Beendet die "Doppelmoral" und
besteht darauf, dass die internationalen
Resolutionen zur Palästinafrage auf alle Parteien
angewendet werden. Die selektive Anwendung des
Völkerrechts birgt die Gefahr in sich, uns dem Gesetz des Dschungels
preiszugeben. Sie legitimiert die Forderungen bestimmter
bewaffneter Gruppen und suggeriert, dass die
internationale Gemeinschaft allein die Logik
der Gewalt versteht. Deshalb fordern wir, wie
bereits erwähnt, eine Reaktion auf das, was die zivilen und religiösen
Institutionen vorgeschlagen haben: nämlich endlich ein System
wirtschaftlicher Sanktionen und Boykottmaßnahmen
gegen Israel einzuleiten. Wir
wiederholen noch einmal: das ist nicht Rache,
sondern vielmehr ein ernsthafter Schritt zur
Verwirklichung eines gerechten und dauerhaften
Friedens, durch den die Besetzung
palästinensischer und anderer arabischer Gebiete
durch Israel beendet und Sicherheit und
Frieden für alle gewährleistet werden sollen.
8. An die jüdische und an die muslimische
religiöse Führung
8. Schließlich appellieren wir an die jüdische
und muslimische religiöse und
geistliche Führung, mit der wir die Vision
teilen, dass jeder Mensch von Gott geschaffen ist
und die gleiche menschliche Würde erhalten hat.
Das erlegt allen von uns die Verpflichtung
auf, die Unterdrückten und die ihnen von Gott
verliehene Würde zu verteidigen. Lasst uns
gemeinsam versuchen, die politischen Positionen
hinter uns zu lassen, die bislang gescheitert sind und immer wieder auf den Weg
des Scheiterns und des Leidens führen werden.
9. Ein Appell an unser palästinensisches Volk
und an die Israelis
9-1 Es ist der Appell, in jedem seiner Geschöpfe
das Antlitz Gottes zu erkennen
und die Schranken der Furcht oder der Rasse zu
überwinden, um einen konstruktiven Dialog anzubahnen und aus dem Teufelskreis
nie endender Manöver herauszukommen, die das Ziel haben, den Status quo zu
erhalten. Wir rufen dazu auf, eine gemeinsame Vision zu suchen, die sich auf
Gleichberechtigung und Teilen gründet und nicht auf Überlegenheitsansprüche, auf
die Negierung des anderen oder auf Aggressionen unter dem Vorwand der Angst und
der Sicherheit. Wir sagen: Liebe und gegenseitiges Vertrauen sind möglich.
Deshalb ist auch Friede, ist endgültige Versöhnung möglich. Auf diese Weise
können Gerechtigkeit und Sicherheit für alle Seiten erreicht werden.
9-2 Von großer Bedeutung ist die Bildung.
Bildungsprogramme müssen helfen,
einander richtig kennenzulernen, anstatt
einander nur durch das Prisma des Konflikts, der
Feindschaft oder des religiösen Fanatismus zu
sehen. Die heutigen Bildungsprogramme sind von Feindschaft vergiftet. "Ihr kennt
uns nicht und wir kennen euch nicht", könnten Israelis und Palästinenser
gleichermaßen zueinander sagen. Es ist die Zeit für eine neue
Bildungsarbeit gekommen, die es uns ermöglicht,
in dem anderen das Antlitz Gottes zu sehen, und die uns klar macht, dass wir
fähig sind, einander zu lieben und gemeinsam an einer Zukunft in Frieden und
Sicherheit zu bauen.
9-3 Der Versuch, den Staat zu einem religiösen -
jüdischen oder islamischen - Staat
zu machen, nimmt ihm seine Bewegungsfreiheit,
zwängt ihn in enge Grenzen und verwandelt ihn in einen Staat, der
Diskriminierung und Ausgrenzung praktiziert und die einen Bürgerinnen und Bürger
gegenüber den anderen privilegiert. Wir appellieren an beide, die religiösen
Juden und die religiösen Muslime: Macht den Staat zu einem Staat für alle seine
Bürger und Bürgerinnen, der auf der Achtung der Religion, aber auch der
Gleichberechtigung, der Gerechtigkeit, der
Freiheit sowie der Respektierung des Pluralismus gegründet ist, und nicht auf
der Herrschaft einer Religion oder einer zahlenmäßigen Mehrheit.
9-4 Den palästinensischen Verantwortlichen sagen
wir: Die derzeitigen Spaltungen
schwächen uns alle und verursachen zusätzliches
Leid. Nichts kann diese Spaltungen
rechtfertigen. Zum Wohle des Volkes, das
wichtiger ist als das der politischen Parteien, muss die Spaltung ein Ende
haben. Wir appellieren an die Weltgemeinschaft, diesen
Einigungsprozess zu unterstützen und den in
Freiheit ausgedrückten Willen des
palästinensischen Volkes zu respektieren.
9-5 Das Fundament unserer Vision und unseres
ganzen Lebens ist Jerusalem.
Dieser Stadt hat Gott in der Geschichte der
Menschheit eine ganz besondere Bedeutung
beigemessen. Alle Menschen sind auf dem Weg in
diese Stadt – wo sie sich in Freundschaft und Liebe und in der Gegenwart des
einen Gottes nach der Vision des Propheten Jesaja zusammenfinden werden: "Es
wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als
alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen. (…)
Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden
sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es
wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort
nicht mehr lernen, Krieg zu führen" (Jes 2, 2-5).
Jede politische Lösung muss sich auf diese
prophetische Vision stützen sowie auf die internationalen Resolutionen im Blick
auf Jerusalem, in dem heute zwei Völker und drei Religionen leben. Diese Frage
muss der erste Verhandlungspunkt sein, denn
die Anerkennung Jerusalems als heiliger Stadt
und ihrer Botschaft wird eine Quelle der
Inspiration für die Lösung des Gesamtproblems
sein, das weitgehend ein Problem
gegenseitigen Vertrauens und der Fähigkeit ist,
in diesem Land Gottes ein neues Land zu
schaffen.
10. Hoffnung und Glaube an Gott
10-1 Obwohl es keine Hoffnung gibt, schreien wir
unsere Hoffnung heraus. Wir
glauben an Gott, an den gütigen und gerechten
Gott. Wir glauben, dass am Ende Seine Güte den Sieg über das Böse des Hasses und
des Todes davontragen wird, die noch immer in unserem Land herrschen. Wir werden
hier "ein neues Land" und "einen neuen Menschen" entdecken, der imstande ist,
sich im Geiste der Liebe zu allen seinen Brüdern und Schwestern zu erheben.
Die Verfasser und
Verfasserinnen des Aufrufs:
Patriarch Michel Sabbah
Bischof Dr. Munib Younan
Erzbischof Theodosios Atallah Hanna
Pfarrer Dr. Jamal Khader
Pfarrer Dr. Rafiq Khoury
Pfarrer Dr. Mitri Raheb
Pfarrer Dr. Naim Ateek
Pfarrer Dr. Yohana Katanacho
Fr. Fadi Diab
Dr. Jiries Khoury
Frau Sider Daibes
Frau Nora Kort
Frau Lucy Thaljieh
Herr Nidal Abu Zulof
Herr Yusef Daher
Herr Rifat Kassis - Koordinator der Initiative
Übersetzt aus dem Englischen
Sprachendienst des ÖRK