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15
palästinensische Fischer und drei Internationale aus palästinensischem
Küstengewässer entführt. 18.November
2008 , ISM
Gazastadt, 10
Uhr; 15 palästinensische Fischer und
drei Internationale Menschenrechts-Beobachter wurden von der israelischen
Flotte umzingelt, von ihren Booten genommen, die sich 7 Meilen vor der Küste vor Deir al Balah befanden. Die
Fischer und die drei MR-ler wurden aus drei
verschiedenen Booten auf israelische Kriegsschiffe gebracht. Andere paläst. Fischer berichteten, dass die drei Boote von der
israelischen Flotte nach Norden gezogen wurden.
Die
Menschenrechtsbeobachter waren Andrew Muncie, ein schottischer
Brite, Vittorio Arrigoni, ein italienischer Bürger
und Darlene Wallach, eine Amerikanerin. Sie waren als Freiwillige mit der ISM,
seitdem sie am 23. August mit dem 1. Schiff der „Free Gaza Movement“
nach Gaza gekommen waren. Alle Internationale hatten Erfahrungen mit der ISM in
der Westbank gemacht.
Kollegen waren nicht
in der Lage, Kontakt mit den MR-lern oder mit den
Fischern aufzunehmen, seitdem sie entführt worden waren.
Seit ihrer Ankunft
begleiteten die ISM-Freiwilligen regelmäßig die palästinensischen Fischer,
die regelmäßig von israelischen Booten schon 3 km vor der Küste
angegriffen wurden. Sie haben regelmäßig das israelische Militär gefilmt, das
scharfe Munition, Granaten und Wasserwerfer gegen die unbewaffneten Fischer
angewandt haben.
Als die Boote mit
der israelischen Flotte zusammenstießen, waren sie 7 Seemeilen von der Küste
von Deit al Balah entfernt
– innerhalb der Zone, die 1994 in den Oslo-Abkommen im Detail festgelegt wurde.
Regelmäßig behauptet
die israelische Regierung, sie habe sich vom Gazastreifen „getrennt“ (der Gazastreifen sei also nicht mehr besetzt
- Übers.). Trotzdem greift die israelische Flotte regelmäßig Fischerboote nur 3
Seemeilen von der Küste entfernt an d.h. die Besatzung des
Gazastreifen geht also weiter. Es stellt auch einen Bruch der Feuerpause
dar.
Mehr als 40 000
Menschen im Gazastreifen leben von der Fischindustrie. Doch durch die
israelischen Einschränkungen von Fischfangrechten und die Nichtbelieferung von
Kraftstoff ist diese Berufsgruppe stark
dezimiert worden.
Nach dem
Fischfang-Syndikat des Gazastreifens benötigen die Fischer während der
Fischfanghochsaison täglich 40 000 Liter Kraftstoff und 40 000 Liter Naturgas.
Jedes Jahr im April
beginnt die Wanderung der Fische vom Nildelta in die türkischen Gewässer,
worauf die Fischer des Gazastreifens traditionell angewiesen sind. Doch Israel
begrenzt die Fischer auf 6 Seemeilen von der Küste und greift jene regelmäßig
an, die sich weiter hinaus wagen. Mehr als 70 Fischer wurden letztes Jahr vom israelischen
Militär verhaftet. Die großen Fischschwärme findet man aber erst nach 10 Seemeilen von der Küste entfernt. Der
durchschnittliche Fang pro Jahr war in den 90er Jahren 3000 t. Nun bleibt er
bei 500 t dank der israelischen Belagerung des Gazastreifens.
Dazu kommt, dass das
Wasser, in dem die Fischer des
Gazastreifens fahren, jetzt täglich 50 Mill. Liter Abwässer aufnehmen muss,
weil wegen Strommangel die Kläranlagen nicht funktionieren.
ISM, 20.11. Unter
enormem Druck entließ die israelische Regierung die 15 Fischer, weigert sich
aber, ihnen ihren kostbarsten Besitz, die Boote, zurückzugeben.
Die drei
Menschenrechtsbeobachter A.M. (Schottland), D.W. (USA) und V.A. (Italien) sind
weiter im Gefängnis und warten auf einen
Gerichtstermin. Sie stellen ihre illegale Verhaftung in Frage und bestehen
darauf, dass Israel sie in den Gazastreifen
zurücklässt.
ISM und die Free-Gaza-Movement bitten um Spenden, damit die Anwälte
bezahlt werden können
(dt. Ellen Rohlfs)